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Untypische Lehrperson

Die Kolumnistinnen von Sonntag aktuell scheinen etwas gegen Lehrer zu haben. Am 17. Mai 2009 hat sich Susanne Offenbach gegen sie geäußert (vgl. den Eintrag „Unangemessenes Eigenlob“), am 24. Mai 2009 legt Ursula Ott nach.
Man kann ihr zwar durchaus zustimmen, wenn sie freundliches Grüßen und auch den Händedruck gut findet. Aber dass sie als Exempel für eine feindselige Handschlagverweigernde die Mathematiklehrerin ihres Sohnes wählt, ist sicher kein Zufall. Man darf offenbar keine Chance auslassen, den Lehrern eins auszuwischen.

Nun will ich diese Lehrerin nicht verteidigen; sie hätte sich geschickter verhalten können. Aber ist sie, was den Händedruck angeht, typisch für die Lehrerinnen und Lehrer unserer Republik? Repräsentiert sie als Modell den ganzen Berufsstand? Dieser Eindruck wird erweckt, und das wirkt diskriminierend.

Ganz nebenbei erfährt der Leser, dass die Lehrerin an diesem Elternsprechtag etwa 50 „Kunden“ zufrieden stellen musste. Wer selbst schon einmal stundenlang und en suite Eltern Rede und Antwort stehen musste, wird angesichts dieser physisch und psychisch großen Leistung den Hut ziehen und der Kollegin die Angst vor der Grippe nachsehen.

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