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Über eine Bildungsoffensive 3

Die bildungspolitische Qualitätsoffensive Baden-Württembergs ist unter heftigen Beschuss geraten. Das ist bei Offensiven gern so. Darauf muss man gefasst sein. Bei diesem Bombardement wagt auch Häckerling einen kleinen Schuss: den Hinweis nämlich, dass weder Schiller noch Einstein Baden-Württemberger sind, wie es das Faltblatt „Für unsere Kinder“ reichlich locker behauptet. Zur Zeit von Schillers Geburt gab es nur ein Ländle namens Württemberg. Dort, in Marbach, hat der Dichter das Licht der Welt erblickt. Das Land war etwas größer, als Einstein zur Welt kam, aber die Allianz mit Baden lag auch da noch in weiter Ferne. Aber sei’s drum.

Die weitaus heftigere Kanonade erfährt die Offensive durch die Opposition und auch innerhalb der Koalition. Wie kann man, so der Vorwurf, zweieinhalb Millionen Euro für „Werbung“ ausgeben, wenn an den Schulen in großem Stil Unterricht ausfällt, wenn offenbar das Geld fehlt, Vertretungslehrer zu bezahlen und Schüler kurz vor dem Abitur in Prüfungsfächern keinen Unterricht haben? Wie nützlich hätte man das „Informationsgeld“ ausgeben können.

Warum gibt sich das Kultusministerium eine solche Blöße oder – militärisch ausgedrückt- eine solche offene Flanke? Es war doch damit zu rechnen, dass sich alle auf das Thema einschießen würden. Da hätte man doch vorsorgen und mögliche Angriffspunkte absichern müssen.

Aber das lässt sich ja ändern. Man muss im Stuttgarter Hauptquartier noch ein bisschen nachrüsten.

(Blog-Eintrag Nr. 144)