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Politik

Kopfnoten oder Ampel

In diesen Tagen geistert ein Wort durch die politische Landschaft, das man sonst eher selten hört: Kopfnoten. Dem Vernehmen nach gehört deren Abschaffung zum Kernbereich der politischen Wende, die von der SPD und den Grünen in Nordrhein-Westfalen eingeleitet werden soll. Weil sich die FDP diesem Ansinnen verschlossen hat, wurde es nichts mit der „Ampelkoalition“. Wenn es denn daran gescheitert sein wollte, sei’s drum. Was haben die Rot-Grünen eigentlich gegen Kopfnoten?

Darunter versteht man keine Benotungen des Kopfes, sondern der sozialen und personalen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern. Die Noten in den einzelnen Fächern beruhen im Wesentlichen auf den fachlichen Leistungen. In sie auch anderes hineinzupacken, also das Verhalten des Schülers, seine Fähigkeit, mit anderen zusammen und vor allem mit ihnen zusammenzuarbeiten, seine Empathie (Einfühlungsvermögen), sein Fleiß – der ist gar nicht so altmodisch, wie manche denken – seinen Ehrgeiz oder seine Zuverlässigkeit, das würde sie überfrachten. Das kann mit den „Kopfnoten“ besser zum Ausdruck bewerten.

Wollen die grün-roten Politiker das Bewerten dieser „Leistungen“ wirklich abschaffen? Da brechen offensichtlich alte 68er-Reflexe durch, denn die Abschaffung der Noten oben, also am Kopf des Zeugnisses, die hatten wir schon einmal.

Nun geht es also in NRW den Kopfnoten an den Kragen. Die Ampeln dort stehen künftig auf Rot und Grün zugleich. Das kann zu Unfällen führen. Dafür werden die faulen Schüler nicht mehr diskriminiert. Auch so kann Fortschritt aussehen.

(Blog-Eintrag Nr. 189)