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Die Verlierer und ihre Verantwortung

Wer an der Vorsitzenden rüttle, bekomme es mit Partei und Fraktion zu tun, liest der Verfasser dieses Blogs heute im Mantelteil der Sindelfinger Zeitung. Das klingt wie eine Drohung an alle, die es wagen, anderer Meinung zu sein. Ich bin anderer Meinung und will rütteln. Wahrscheinlich bin ich nicht der Einzige, den es dazu treibt. Wenn ich auch noch lesen muss, dass die Vorsitzende „gestärkt“ sei und die FDP in eine wunderbare Zukunft führen werde, möchte ich die schon seit Tagen geballte Faust aus der Tasche nehmen.

In Rheinland-Pfalz haben die Liberalen ein sehr schlechtes Ergebnis „eingefahren“. Daraufhin ist der gesamte Vorstand zurückgetreten. Das verdient Respekt. Die FDP in Baden-Württemberg hat ebenfalls sehr schlecht abgeschnitten. Daraufhin ist der Landesvorstand nicht nur nicht zurückgetreten, sondern sogar noch „gestärkt“. Das empfinde ich als eine Verhöhnung der Parteimitglieder. Wer so kläglich gescheitert ist, sollte die Verantwortung  dafür übernehmen und sein Amt zur Verfügung stellen. Ein solches Verhalten war einst Konsens in der Demokratie. Aber heute tritt man offenbar nur zurück, wenn man in Dissertationen betrügt, ein nichtautorisiertes Protokoll in die Öffentlichkeit entlässt oder der Korruption überführt wird.

Doch die baden-württembergische FDP-Filiale befindet sich mit ihrer Haltung in trautem Einklang mit der Bundespartei. Auch dort tun sich manche schwer, ihrer Führungsverantwortung gerecht zu werden und den Hut zu nehmen. Wie oft haben wir nun schon gehört, dass man die Botschaft derer, von denen man gewählt werden will, „verstanden“ habe. Aber was sie verstanden haben und welche Konsequenzen sie daraus ziehen wollen, behalten sie vornehm für sich. Liebe Freie Demokraten in Führungsverantwortung, erinnert euch der klassischen demokratischen Tugenden und übernehmt die politische Verantwortung für eure Misserfolge!

Eine Antwort auf „Die Verlierer und ihre Verantwortung“

Die Fehler oder “Ungeschicktheiten” häufen sich leider: Hotelsteuer,
Atomausstieg einer Wirtschaftspartei, Lbyien, jetzt der
Iran-Indien-Deutschland Deal. Das sind einfach zu viele Dinge, die so
nicht passieren dürfen oder besser verkauft werden müssen. Und wenn man
das Oberhaupt einer Partei ist, dann greift das alte
Rechte-und-Pflichten-Prinzip. Man hat das Recht zu führen und zu sprechen,
man hat aber auch die Pflicht, die Verantwortung zu übernehmen und zu gehen
wenn es an der Zeit ist. Dieser Partei kann nur ein Neuanfang helfen, und
der besteht nicht aus Versprechen für Steuersenkungen, nicht in Ökoparolen
und auch nicht in Herrn Westerwelle.

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