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Baden-Württemberg und seine Landtagswahl

Diese Zeilen werden zu einem Zeitpunkt geschrieben, an dem „die Wahl“ noch nicht gewesen ist. Wir haben Donnerstag, den 24. März, und bis zum Wahlsonntag sind es noch drei Tage. Daher weiß der Verfasser noch nicht, wie diese Wahl ausgeht. Das unterscheidet ihn von den vielen Propheten in der Republik, die jetzt schon wissen, dass die regierenden Parteien keine Mehrheit bekommen werden, dass also das Bundesland, das sie gerne „Ländle“ nennen, künftig von Rot und Grün regiert werde. Das mag so kommen oder auch nicht, ich armer Tor jedenfalls weiß es noch nicht.

Die Koalition der Wissenden führt das erwartete Ergebnis auf verschiedene Fehler von Schwarz-Gelb zurück: den Bau eines unterirdischen Bahnhofs in Stuttgart, die Verlängerung der Laufzeit hiesiger Kernkraftwerke und die Rücknahme dieser Verlängerung sowie die Nichtteilnahme am Libyen-Krieg.

Wenn die Wahl so ausgeht, wie es die selbsternannten Auguren zu wissen meinen, werden dabei folgende Aspekte keine Rolle gespielt haben: die Erfolge der Schulen (bei PISA immer ein Platz weit vorne) und Hochschulen (einige seien „exzellent“, heißt es), die niedrige Arbeitslosenzahl (Platz 1 oder 2), die immense Wirtschaftsleistung (hohe Exportquote) und die erfolgreiche Integration der vielen hier ansässig gewordenen Menschen aus aller Herren Länder.

Der Schreiber des Blogs Häckerling wird mit gespanntem Interesse verfolgen, wie die Landtagswahl in Baden-Württemberg tatsächlich ausgehen wird.

 

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Libyen und wir

War es feige oder mutig, dass Deutschland sich der Stimme enthalten hat, als es im Weltsicherheitsrat um militärische Maßnahmen gegen den nordafrikanischen Staat ging? Es war weder das eine noch das andere, es war einfach nur richtig. Was soll mit diesem unsinnigen Einsatz erreicht werden? Dass Gaddafi nicht mehr Krieg gegen „sein Volk“ führen kann, dass er gehen muss, dass die aufständischen Stämme siegen, dass weiter Öl zu uns fließt und afrikanische Flüchtlinge von Europa ferngehalten werden?

So ganz überzeigt mich keiner dieser Gründe. In jedem Bürgerkrieg gibt es verschiedene Parteien, für die oder gegen die man sein kann. Im spanischen Bürgerkrieg in den 30er Jahren gab es Freiwillige aus aller Welt, die mitgekämpft haben. Das war ehrenwert. Und dann hat sich Hitler eingemischt. Das Ende ist bekannt.

Einen „bösen“ politischen Führer –  das ist Gaddafi zweifellos – beseitigen zu wollen ist kein Kriegsgrund. Sind die Stämme, die gegen Gaddafi kämpfen „besser“ als die, die auf seiner Seite stehen? Vor ein paar Tagen haben sich die Aufständischen noch jede Einmischung in „ihre“ Revolution verbeten. Gilt das nicht mehr?

Dass wir mehr am Öl als an den Menschenrechten interessiert sind, darf man zwar unterstellen, aber nicht laut sagen. Und auch das andere nicht, dass wir Angst vor den afrikanischen Flüchtlingen haben.

Man darf gespannt sein, wohin uns dieser „Luftschlag“ der westlichen Mächte führt.

 

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Japan und wir

Es ist ohne Zweifel sehr schlimm, was in Japan passiert. Die Opfer von Erdbeben und Tsunami brauchen dringend Hilfe. Dass es endlich gelingt, der Probleme in den Atomkraftwerken Herr zu werden, hoffen wir alle. Es ist gut zu erfahren, dass die Bevölkerung ein hohes Maß an Ruhe und Gelassenheit zeigt. Sie wissen offenbar, dass Panik nichts ändert, sondern alles nur schlimmer macht.

Da sind wir hier sehr viel aufgeregter. Was die Medien, auch die öffentlich-rechtlichen Anstalten, Tag für Tag an informatorischem Fallout auf uns herabregnen lassen, ist geeignet, der deutschen Angst vor allem und jedem Unheil mächtigen Vorschub zu leisten.

Nichts gegen Berichterstattung. Aber wie das Wort schon sagt, geht es dabei ums Berichten über das, was war und was ist. Doch das reicht unseren Medien nicht, sie wollen mehr, sie wollen mit den alttestamentarischen Propheten konkurrieren und uns verkünden, was sein könnte. Experten sollen nicht nur erklären, was geschehen ist, sondern uns ausmalen, was wäre, wenn „der schlimmste Fall“ einträte. Man spürt manchmal ein gewisses Bedauern darüber, dass die „erwartete“ Katastrophe immer noch nicht eingetreten ist.

Ist das einfach nur „deutsch“ oder tobt zwischen den Sendern ein harter Kampf um Marktanteile, den der gewinnt, der die schlimmsten Szenarien zu bieten hat?