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Gymnasiallehrer und schulische Praxis

Jetzt lassen sie die Katze ein wenig aus dem Sack blicken, die Neuen in der grün-roten Regierung. Die Wissenschaftsministerin, sie trägt den Namen Theresia Bauer und ist politisch bei den Grünen zu Hause, wird in der Stuttgarter Zeitung (vom 21.5.11) mit dem Satz zitiert: „Die Studierenden für das gymnasiale Lehramt schnuppern mir zu wenig in den Schulalltag hinein.“ Daher sollen sie künftig auf den Pädagogischen Hochschulen studieren. Diesen Zusammenhang kann ich nicht nachvollziehen.

Ist der Minsterin entgangen, dass alle Lehramtsstudierende, auch die fürs Gymnasium, zu einem Praktikum und einem (13-wöchigen) Praxissemester verpflichtet sind. Dabei wird nicht nur geschnuppert. Da wird hospitiert und reichlich das Unterrichten geprobt. Bei diesem Tun werden die jungen Leute beobachtet und am Schluss bewertet. Sie wissen dann sehr wohl, was in der Schule auf sie zukommt.

Ich will Frau Bauer nicht widersprechen, wenn sie fordert, dass die individuelle Förderung bei der Ausbildung zum Lehrerberuf stärker gewichtet werden muss. Aber können das die Pädagogischen Hochschulen wirklich besser? Ich bezweifle das. Soll sie doch die Universitäten dazu verdonnern, ihr Angebote in Didaktik zu verbessern. Wenn sie dabei (noch mehr als bisher schon) auf Dozenten der PH oder Fachleiter der Lehrerseminare zurückgreifen, ist dagegen nichts einzuwenden. Aber eines sollte doch inzwischen allen klar sein: Nur fachlich fundiert (also an Universitäten) ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer sind in der Lage, einen fachlich guten Unterricht am Gymnasium zu erteilen.

Eine Antwort auf „Gymnasiallehrer und schulische Praxis“

Da diese Regierung keine Gymnasien mehr haben will (weil das ja böse, böse einer sozialen Ungerechtigkeit Vorschub leistet), ist es nicht verwunderlich, dass diese Institution mit allen Mitteln und auf allen Ebenen bekämpft wird. Ich sehe das als Versuch, die Lehrer auf die neue Schullandschaft vorzubereiten.

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