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Die Republik und ihre Schulabbrecher

Wer die Schule abbricht, hat dafür einen Grund: Er hat zwar noch keinen Abschluss, sei es in der Hauptschule, der Gesamtschule, der Realschule oder dem Gymnasium, geht aber nicht mehr in die Schule. Das kann z. B. passieren, wenn man ein oder zwei Mal wiederholen musste und dann im Vergleich zu den Mitschülern zu alt geworden ist. Solche Jugendliche verlieren die Lust an der Schule, werfen das Handtuch, kommen einfach nicht mehr und werden „ausgemustert“. Das kann auch dem passieren, der sich gegen die Schulordnung so gravierend vergangen hat, dass man ihn aus der Schule ausgeschlossen hat.

Im Jahre 2000 haben in Deutschland rund 10% aller Schüler die Schule ohne Abschluss verlassen. Ob sie danach von einer anderen Institution aufgefangen wurden, ob sie später doch noch einen Abschluss geschafft haben, verrät die Statistik nicht. Aber sie teilt mit, dass der Anteil der Schulabbrecher bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund bei 20% lag.

Beide Zahlen sind neun Jahre später deutlich gesunken. Die Abbruchquote liegt noch bei gut 7%, die der Schüler mit ausländischen Wurzeln bei rund 14%. Das ist erfreulich. Besonders erfreulich ist, dass es Baden-Württemberg (noch unter der schwarzgelben-Regierung) hinter dem Saarland (5,3%) auf Platz 2 geschafft hat (5,4% Abbrecher). In einem Land ist die Quote gestiegen, in Mecklenburg-Vorpommern, und zwar von 11 auf 12%. Woran das liegt, erfährt der Statistikleser nicht.

Es sei also festgehalten, dass die von der OECD so oft gescholtene Bundesrepublik Deutschland im ersten Jahrzehnt des dritten Jahrtausends in der Bildungspolitik durchaus Fortschritte gemacht hat.

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