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Der Hermann und der Schulbeginn

Der baden-württembergische Verkehrsminister mit dem Nachnamen, der wie ein Vorname klingt, hat sich etwas Neues vorgenommen, nachdem er bei der Verhinderung von Stuttgart 21 bisher nur geringen Erfolg hatte: Er will etwas gegen die Staus auf den Straßen tun. Das ist löblich, werden doch bei mangelndem Verkehrsfluss mehr Schadstoffe in die Luft gepustet, als der guttun.

Nun gibt es viele Möglichkeiten, das zu ändern. Man kann den Verkehr vermindern, indem man (1.) den Menschen rät, aufs Rad zu sitzen oder (2.) den öffentlichen Nahverkehr zu benutzen. So macht es der Minister. Aber offenbar wollen das oder können das nicht alle. Man könnte (3.) den Automobilfirmen das Bauen von Autos vermiesen, indem man sie schikaniert. Das hat schon der MP Kretsche ein bisschen versucht und sich Ärger damit eingehandelt. Man könnte (4.) mehr Straßen bauen, aber das ist teuer und widerspricht auch elementar grüner Politik. Auch ist ja bekannt, dass die neuen Straßen binnen kurzer Zeit wieder voller Autos sind. Was bringt es also? Man könnte (5.) den Verkehr durch elektronische Leitsystems besser steuern. Sehr einverstanden!

Nun ist dem Minister H. noch etwas eingefallen. (6.) Die Schüler sollen zeitlich versetzt in die Schule gefahren werden. Um neun Uhr ist auf den Straßen weniger los, also lassen wir die Schule erst um neun beginnen. Das würde manche Schüler freuen, wegen des Ausschlafens, und auch manche Eltern, die morgens etwas weniger Stress mit ihren Kindern hätten.

Trotzdem erlaubt sich H, der Schreiber von Häckerling, dem ehemaligen Kollegen H in Erinnerung zu rufen, dass ein späterer Schulbeginn auch eine spätere Mittagspause (so gegen halb drei) zur Folge hätte. Man müsste, um der Unterzuckerung vorzubeugen, gegen halb eins eine große Pause machen und den Lernenden ein Essen reichen.

Ein zweiter Punkt: Es gibt Schulen, die kooperieren, zum Beispiel Gymnasien in der Kursstufe. Die müssten entweder auf der gleichen Zeitschiene bleiben oder die Kooperation beenden.

Wurde eigentlich schon ausgerechnet, wie viel Stau sich durch das Minister-H-Modell vermeiden ließe?

2 Antworten auf „Der Hermann und der Schulbeginn“

Dass ein Grüner Verkehrsminister eine Fehlbesetzung ist, liegt auf der
Hand (Verkehr hat was mit Logistik zu tun und Logistik ist die
Lebensader der Wirtschaft und Wirtschaft ist ein Störenfried für die
Grünen). Dieser Vorschlag zeigt, dass man nicht zu Ende denkt, bevor man
Vorschläge macht, dass man nicht einsehen will, dass dieses Land vom
Auto lebt (wenn einem das nicht gefällt, rate ich, ein anderes Land zu
suchen, anstatt den Menschen hier die Lebensgrundlage streitig zu machen).

Man könnte eine Vignette einführen, Lkw die Nutzung der Landstrassen außer im Notfall bzw. für Anlieger verbieten und die Strassen bedarfsgerecht ausbauen. Aber da Versagen schon die Bundespolitiker, dazu brauchen wir das kleine Licht Herrmann gar nicht.

Das Auto verursacht weltweit weniger als 10% des Kohlenstoffdioxidausstoßes. Es gibt also schlimmere Luftverschmutzungsquellen, zum Beispiel Flugzeuge.

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