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SWR2 und seine Sprecher

Der SWR (Südwestrundfunk) hat ein Kulturprogramm; es trägt die Nummer 2. Dass er überhaupt eines hat, ist lobenswert. Gelegentlich überkommt unsereinen das Bedürfnis, es zu hören. Schließlich will man sein kulturelles Interesse unter Beweis stellen. Es gibt auf SWR2 Hörspiele, sogar Krimis, es gibt fast ständig klassische Musik, gespielt unter anderem von den beiden inzwischen zu teuer gewordenen SWR-Orchestern, und es gibt anspruchsvolle Kinder- und Jugendsendungen, die hoffentlich auch von Kindern und Jugendlichen gehört werden.

Kurz vor acht gibt es das „Wort zum Tag“, über das man sich manchmal freuen, manchmal ärgern kann. Daran an schließen sich, wie immer zur vollen Stunde, die Nachrichten. Die sind ein ständiges Ärgernis; denn sie werden von Menschen gesprochen, die nicht sprechen können. Man hat den Eindruck, dass sie gar nicht wissen, was sie da lesen. Sie betonen die falschen Wörter oder die Wörter falsch, sie machen Pausen, wo keine sind, oder keine Pausen, wo der Satz welche verlangt. Sie heben die Stimme, wo sie zu senken wäre, und senken sie genau dann, wenn sie gehoben werden müsste, um Wichtiges hervorzuheben. Eine Katastrophe, diese Sprecher. Sie sind weit unter dem Niveau eines Kulturprogramms.

Es mag ja sein, dass zwei klassische Rundfunkorchester die Finanzen des SWR überfordern. Aber dass die Mittel nicht einmal mehr für die Schulung der Nachrichtensprecher ausreichen, lässt einen verzweifeln.