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Häckerling und die Piraten

Es hat zwar noch keiner getan, aber man könnte schon fragen, warum in diesem Blog bisher jede Auseinandersetzung mit den Piraten unterblieben ist. Die Antwort ist einfach: Da es nichts gibt, womit man sich auseinandersetzen kann. Der Verfasser hat nichts gegen das Netz und die Freiheit darin. Er würde sich gerne mit der neuen Partei streiten, aber er weiß nicht worüber. Denn in dieser Partei gibt es viele oder fast alle Meinungen. Die Attacke gegen ein Programm kann nicht stattfinden, wo es ein solches nicht gibt.

Aber jetzt gibt es wenigstens einen hübschen Artikel in der ZEIT vom 3.5.12, geschrieben von Khué Pham und über Bernd Schlömer. Bei der Lektüre ist mir aufgegangen, dass es bei diesem Thema vor allem um Scherz, Satire, Ironie und ein wenig tiefere Bedeutung gehen muss. Abgebildet ist der neue Piratenchef mit seinem Hund. Die Unterschrift ist originell: „Das Pirate ist politisch“. Das finde ich witzig, ohne es allerdings zu verstehen.

Zitiert werden feinsinnige Äußerungen von Herrn Schlömer: „Er hat gesagt, dass er im Gegensatz zu seinem Vorgänger öfter Meinungen vertreten wolle, zur Not auch seine eigene.“ Das ist wirklich lustig. Und das meine ich wirklich ernst; denn in der Politik geschieht das allenthalben.

Dann lese ich: „Bernd Schlömer ist kein Nerd, er ist Familienvater.“ Das macht ihn sympathisch. Aber können Nerds Familienväter auf Dauer aushalten?

Noch ein Satz von Pham: „Der Verwaltungsfan Schlömer will seine Partei durch Prozessoptimierung in den Bundestag führen.“ Aber gewählt werden müssen sie doch wohl auch noch?

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Der deutsche Autofahrer und die E10-Angst

Der deutsche Autofahrer ist ein merkwürdiges Wesen. Er fährt und fährt und er jammert ständig. Worüber? Natürlich über die Spritpreise. Die sind ihm zu hoch. Das kann man verstehen. Auch dass viele die Kilometerpauschale zu niedrig finden, lässt sich nachvollziehen. Schließlich führt beides zusammen zu einer deftigen Belastung des Geldbeutels. Alle Versuche, den hungrigen Spritkonzernen den Magen zu verderben, sind daher höchst willkommen.

Dabei gibt es eine Nische in der Preisgalerie der Mineralölkonzerne. Aber sie wird verschmäht. E10 ist ein paar Cent billiger als das gleichoktanige Super-Benzin. Doch das kann den deutschen Autofahrer nicht von seiner E10-Verweigerung abbringen. Kein Argument ist ihm zu schnöde, um den Nichtkauf dieses Kraftstoffs zu begründen: Die Wälder des Amazonas werden gerodet und das Getreide Afrikas wird zweckentfremdet. Diese Argumente sind zwar auf einem hohen ethischen Niveau, aber, leider muss man das sagen, nur vorgeschoben. In Wirklichkeit ist es die Angst, dass der eigene Wagen mitten auf der Autobahn den Geist aufgibt, nachdem er mit dieser Benzinplörre betankt wurde.

Mir wurde noch von keinem Auto berichtet, dass dieses Schicksal erlitten hätte. Aber das Schöne an der Angst ist bekanntlich, dass man sie haben kann, auch wenn ihr die Gründe fehlen.