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Zu viel und zu wenig

Zwei widersprüchlich anmutende Meldungen zur Personalsituation der Schule an zwei Tagen hintereinander: gestern der Hinweis, dass kaum jemand Rektor (Schulleiter) werden wolle, heute die Forderung des Rechnungshofs, aus dem sich abzeichnenden Überschuss an Lehrkräften Konsequenzen zu ziehen und Lehrerstellen abzubauen.

Warum ist das Amt des Schulleiters so wenig gefragt? Weil man für ein kleines Draufgeld Aufgaben übertragen bekommt, denen kaum jemand gewachsen ist. Schulleiter haben viel zu tun, aber wenig zu sagen. Sie tragen für die ganze Schule die Verantwortung (als Fachaufsicht und als Dienstaufsicht vor Ort, um es im beamtenrechtlichen Jargon zu sagen), aber sie haben weder die Mittel noch die Zeit und oft auch nicht die Kompetenz, ihr gerecht zu werden. Sie sind gelernte Lehrer, sie können in der Regel gut unterrichten, aber das professionelle Führen eines Kollegiums haben sie nicht gelernt. Wer übernimmt schon gern eine Aufgabe, der er voraussichtlich nicht gewachsen sein wird?

Der Staat gibt zu viel Geld aus. Er muss Personal abbauen. Auch Lehrerinnen und Lehrer sind Personal. Sie kosten viel Geld. Wenn man weniger einstellt, hat man weniger Ausgaben. Der Nachteil: Viele gut und für viel Geld ausgebildete Lehrkräfte bekommen keine Stelle. Das ist eine Verschwendung, nicht nur von Steuergeldern, sondern auch von pädagogischen Ressourcen.

Wer im Schulbereich sparen will, muss mehr Geld ausgeben: erstens für eine solide, auf „belastbaren“ Daten basierende, langfristige Personalplanung und zweitens für die professionelle Ausbildung und attraktive Honorierung von Schulleitern.

Eine Antwort auf „Zu viel und zu wenig“

Wir sparen bei den Schulen, was für eine närrische Entscheidung. Ein
Schulleiter ist wie ein Vorstand einer Firma (nur mit mehr Sachverstand),
daher sollte er so gestellt und so bezahlt werden (vielleicht nicht gar so
viel, weil die Vorstände wohl überbezahlt sind), aber doch besser als
aktuell. Bildung ist Trumpf, diese Regierung rettet lieber Frösche vor
Autobahnen und eingewanderte Käfer als die Menschen, die in diesem Land
wählen (vielleicht wurden sie ja von Fröschen und Käfern gewählt, die
geistige Leistungsfähigkeit ihrer Wähler scheint mehr im Insektenbereich zu
liegen).

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