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Paulus von Theben und Antonius der Große

Die Stuttgarter Zeitung beschenkt mich heute (11.7.12) mit drei Meldungen, die sie aber nicht in einem Zusammenhang sieht. Den will  ich herzustellen versuchen. Die beiden in der Überschrift genannten Eremiten werden von Matthias Grünewald im Gespräch gezeigt. Das Bild (auf Seite 25 der Zeitung) ist zwar wie alle Gemälde virtuell, aber es zeigt ein reales Gespräch. Den Gegenstand des Gespräches erfahren die Betrachter nicht.

Wer einen Blog mit Texten bestückt, ist wie ein Eremit, der mit Unbekannten kommuniziert. Das Thema ist bekannt, aber das Gespräch ist virtuell. Das Thema dieses Blogeintrags sollen nun aber nicht Paulus und Antonius sein, sondern ein Widerspruch zwischen der Seite 9 und der Seite 32 dieser Zeitungsausgabe.

Auf der Seite 32 erfahre ich, dass der FC Barcelona 300 Millionen Euro Schulden hat, seinen Spielern aber trotzdem exorbitante Gehälter zahlen kann. Der VfB Stuttgart hat, so ist zu lesen, kaum noch Schulden, aber er kann sich trotzdem keine teuren Spieler leisten.

Auf der Seite 9 geht es um die spanischen Banken. Die müssen gerettet werden, für etwa 100 Milliarden Euro. Rette man sie nicht, drohe die „Pleite der Regierung“ (sic!), sagt die Zeitung. Wenn ich das richtig verstehe, hat der FC Barcelona sein Geld auch von Banken bekommen. Die müssen wir nun retten, auf dass der Verein auch künftig hohe Spielergehälter zahlen kann. Ich finde das merkwürdig. Wie es Fredi Bobic vom VfB findet, hat ihn die Zeitung nicht gefragt. Paulus von Theben und Antonius der Große hatten diese Probleme nicht, doch sie hätten sicher den Kopf geschüttelt.

Eine Antwort auf „Paulus von Theben und Antonius der Große“

Der FC Barcelona scheint einfach kreditwürdiger als die spanischen Banken
oder Spanien selbst (das alleine zeigt schon, wie abwegig die Kreditvergabe
ist). Dass der VfB keine teuren Spieler kaufen kann, zeigt den Unterschied:
Der VfB kauft, was er sich leisten kann und versucht seine Schulden
loszuwerden, Barcelona kauft, was es haben will und macht Schulden. So geht
es auch bei den Staaten, und jeder fragt sich, warum das nicht läuft mit
der EU, dabei sieht man sogar beim Fußball, warum.

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