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Die Linken und das Geld der Reichen

Endlich zeichnet sich ein interessantes Wahlkampfthema ab: Sollen die Reichen ärmer werden? Sollen sie von ihrem vielen Geld etwas abgeben und damit die Staatskasse füllen? Eine bestechende Idee. Es gibt viele äußerst Wohlhabende, bonusgeschwängerte Banker zum Beispiel oder erfolgshonorierte Manager; es gibt die Besitzer von Fabriken, Warenhäusern oder Lebensmittelketten, die Aktionäre und Anteilseigner, die reichen Erben und superreichen Spekulanten. Die haben doch so viel Geld; die sollen davon abgeben, 10 Prozent etwa. Das würde die Schulden unseres Staates deutlich mindern. Wirklich?

Nun gibt es in der Tat Superreiche, die im Luxus ertrinken – vgl. den Artikel im letzten Heft von Trott-war. Diese unanständig Wohlhabenden würden kaum leiden, wenn man sie finanziell etwas erleichterte. Es wäre auch gut für den sozialen Frieden, wenn sich die Schere zwischen Reich und Arm etwas schlösse. Man könnte dann denken: Seht, auch denen wachsen die Bäume nicht in den Himmel, auch die müssen verzichten! Solche politischen Symbolhandlungen würden uns anderen gefallen. Uns anderen? Aber leider, so sagen uns die Kundigen, viel Geld brächte das nicht. Die Staatskasse ließe sich damit nicht sanieren

Dazu müsste man, ist zu hören, schon bei den etwas niedrigeren Vermögen ansetzen. Vermögen ab 250.000 Euro sind im Gespräch. Wer so viel hat, dem könnte man locker 25.000 Euro nehmen, ist die Meinung zum Beispiel von Ver.di oder den Grünen. Doch was gehört zum Vermögen? Wie berechnet man es? Gehört das Eigenheim dazu? Die Altersvorsorge? Die Rücklage für Notlagen? Gehören die Sparbücher dazu oder die Anteile an Aktienfonds? Klar doch, wie soll man Vermögen sonst berechnen? Dann greift mal schön zu, ihr linken Brüder und Schwestern! Falls jemand auf die Idee kommen sollte, sein Geld in die Schweiz zu tragen, wird er per Spionage-CD entlarvt. Es gibt kein Entrinnen.

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