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Das Gymnasium und sein Ende

Die Dame Moritz von der GEW hat jetzt gesagt, was alle Skeptiker schon lange ahnen: das Gymnasium werde irgendwann verschwinden, weil man es nicht mehr brauche. Wenn alle in die gleiche Schule gingen, die Gemeinschaftsschule, dann sei das Gymnasium schlicht entbehrlich. Natürlich werde das nicht von heute auf morgen geschehen, sondern noch ein paar Jahre dauern. Aber das Ziel ist für die gewerkschaftliche Dame klar: Das Gymnasium muss weg; Rot-Grün habe dafür zu sorgen. Der neue Kultusminister Stoch schweigt dazu. Seine Kinder sind in der Waldorf-Schule.

Nun ist eine Ankündigung noch keine Realität, aber Ankündigungen schaffen Realität, indem sie sich in den Köpfen festsetzen. Was einst sein soll, wird mental schon mal vorweggenommen. Das politische Handeln wird sich danach ausrichten: eine finanziell starke Förderung der Gemeinschaftsschulen bei gleichzeitigem ökonomischen Verhungern-Lassen der Gymnasien.

Der Prozess wird wehtun. Man kann sich die kulturkämpferischen Aktionen der einen und der anderen Seite gut vorstellen. Es wird geschehen, was immer geschieht. Der Kampf um den Erhalt des Gymnasiums oder um dessen Vernichtung wird dafür sorgen, dass die von den Bildungsforschern immer wieder angemahnte Weiterentwicklung des Unterrichts in den Hintergrund tritt. Im Krieg gelten andere Prioritäten. Düstere Aussichten sind das.