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Die FDP und die Dummheit

War es dumm von Rösler, von der Aussichtslosigkeit des Kampfes gegen die rechtsradikale Dummheit zu reden? Jedenfalls hat er eine feine Vorlage für die Wahlmitbewerber gegeben. Die werden sie nutzen. Ist es doch viel populärer, die NPD verbieten zu wollen, als sie politisch anzugehen.

Ein bisschen hat er ja schon recht, der liebe Herr Rösler: Ein Parteiverbotsverfahren gegen die NPD birgt einige Risiken. Geht es schief, stärkt es die Partei. Geht es gut, ist sie zwar weg, aber eine neu wird bald folgen. Wir hatten da in den letzten Jahrzehnten schon einiges im Angebot.

Es ist keine Frage, dass der nationalistische Sumpf genau beobachtet, rechtlich verfolgt und mit der Zeit ausgetrocknet werden muss. Dabei geht es nicht ohne verdeckte Ermittler. Leser von Thrillern wissen das. Es ist auch keine Frage mehr, dass sich manche Behörden mit der Verfolgung des postfaschistischen Milieus schwer tun. Es gibt da Sympathien, möglicherweise. Aber diese geistige Nähe zum rechten „Gedankengut“ (ein dummes Wort für ein ungutes Gut) lässt sich nicht so einfach verbieten. Es ist nicht einmal verboten, so zu denken, denn es herrscht hierzulande auch bei diesen Themen Gedankenfreiheit.

Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens, das wusste schon ein klassischer deutscher Dichter aus Württemberg. Manchmal muss man sie aushalten. Manchmal lässt sie sich mit klugen Gedanken und einer noch klügeren Strategie ein wenig aufhellen. Aber unsere Politik versucht erst gar nicht die Engstirnigen und Dummen klüger zu machen. Man beschränkt sich darauf, sich davon abzugrenzen. Das ist zu wenig.