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Postspiele

In einer Welt mit E-Mail, SMS und digitalen sozialen Netzwerken fällt der Blick kaum noch auf die Deutsche Post. Daher sieht es Häckerling als seine Pflicht an, darauf hinzuweisen, dass diese Firma innerhalb eines Jahres zwei Mal das Porto für den normalen Brief erhöht hat, einmal (zum 1.1.13) um drei Cent (auf 58 Cent), nun (zum 1.1.14) noch einmal um zwei (auf 60 Cent).

Das gab es in der langen Geschichte der Post noch nie. Es klingt wie eine gestufte Tariferhöhung bei Arbeitern und Angestellten. Mit einer Erhöhung um fünf Cent in der Mitte des Jahres 2013 hätte man den gleichen Effekt erzielt und uns Briefschreibern einige Umstände erspart. So mussten wir im Januar 2013 Drei-Cent-Briefmarken erwerben, um die noch nicht verbrauchten 0,55-€-Marken auf 0,58 € aufzustocken. Kaufen Sie möglichst gleich einen Packen, denn, so hieß es, diese spezielle Marke werde es nur vorübergehend geben. Nun dürfen Sie, liebe Briefschreiber (auch vorübergehend?) grüne Zwei-Cent-Marken erwerben, damit Sie die noch nicht verbrauchten 0,58-€-Marken verwenden und Ihre Briefe mit 0,60 € frankieren können.

Doch nun entsteht folgendes Problem: Was machen wir mit den noch nicht verbrauchten Drei-Cent-Marken? Wenn wir sie neben die 0,58-€-Marke kleben, schenken wir der Post einen Cent und belohnen sie damit für den Unsinn, den sie mit uns treibt. Denn leider kommt der Cent keinem guten Zweck zugute. Es ist kein Wohlfahrtscent. Also bleibt nur die etwas komplizierte Lösung über die 0,45-€-Marke. Die gibt es aus unerfindlichen Gründen immer noch, weil das Porto für Postkarten über beide Jahreswechsel stabil geblieben ist. Warum eigentlich? Steckt da eine Postkarten-Lobby dahinter, die man sich warmhalten muss?

Hier also die Gebrauchsanweisung für den Verbrauch der 3-Cent-Marken: Sie kaufen sich Briefmarken zu 45 und zu 10 Cent-Marken. Damit schaffen Sie es auf 55 Cent. Die stocken Sie mit alten Drei- und den neuen Zwei-Cent-Marken auf und kommen so auf 60 Cent. Damit schlagen der Post ein Schnippchen und revanchieren sich elegant für die doppelte Briefportoerhöhung.

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