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Politik

Blogwartreflexion

Die Überschrift ist zugegebenermaßen „daneben“, nötigt sie doch zu einer Assoziation der politisch fragwürdigen Art. Der Blockwart hatte im NS-Regime die Aufgabe, den Bewohnern des Wohnblocks auf die Finger und auf anderes zu sehen. Er war also eine gefürchtete Gestalt, der politischen Macht treu ergeben und eine Gefahr der weniger Treuen. Aber diese Assoziation liegt sicher längst nicht mehr auf der Hand, man muss sie also auch nicht befürchten.

Der Schreiber dieses Blogs kündigt mit der Überschrift eine gewisse Nachdenklichkeit an. Der Grund liegt an einem Zahlenjubiläum. Der letzte Eintrag, der über einen ZDF-Krimi, war der 450ste. Ob der Verfasser die 500 noch schafft? Das hängt zum einen von seiner Kondition ab, die altersbedingt nachlässt. Es hängt zum andern davon ab, ob es noch genug Themen gibt, die es lohnen, dass man auf sie eindrischt (Kornmetapher), sie aufspießt (Grillmetapher) oder genauer unter die Lupe nimmt (Briefmarkensammlermetapher). Drittens besteht eine gewisse Abhängigkeit von der Partei, auf deren Rechnern dieser (oder dieses?) Blog lagert. Welcher der drei Risikofaktoren den höchsten Grad der Gefährdung aufweist, ist dem Schreiber zum Glück nicht bekannt.

Aufregen kann man sich jeden Tag über gar vieles. Heute zum Beispiel über den Bahnstreik (Weselski ein Held, siehe ZEIT-online, oder ein Amokläufer?), über die türkische Erregung über eine Karikatur in einem Schulbuch (Erdogan, ein Hund an der Kette?), über die aufs Doppelte gedehnte Nachrichtensendung in SWR 3 („mehr Hintergründe“, nein: mehr Langeweile), über das Wetter (nasskalt) oder über Obama („am Ende“). Das sei der letzte Satz des Blogeintrags Nummer 451 gewesen – über dieses „gewesen“ muss ich unbedingt noch schreiben.

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