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Gemeinschaftsschulstudie

Wenn man Neues einführt, will man wissen, ob es auch etwas taugt. Insofern war der Entschluss unserer baden-württembergischen Regierung löblich, Wissenschaftler mit einer Studie über die Gemeinschaftsschule zu beauftragen. Sie liegt nun vor und sie ist sehr umfangreich geworden. Drin steht, dass man sich in den GMS große Mühe gibt, den Anforderungen gerecht zu werden. Die sind groß, soll man doch jedem Schüler und jeder Schülerin gerecht werden: dem hoch und weniger stark Begabten, dem theoretisch und dem praktisch orientierten, dem Motivierten und dem Lustlosen, dem Gesunden und dem mit Beeinträchtigungen Geschlagenen, dem schüchternen Jungen und dem umtriebigen Mädchen usw. Das zu leisten kostet Zeit, Kraft und Ideen. Viele Lehrkräfte in den Gemeinschaftsschulen bezahlen diese Kosten. Insgesamt seien die Kinder in den GMS daher glücklich und zufrieden. Aber ist das alles? Was können diese Glücklichen und Zufriedenen? Was für Schulleistungen erbringen sie im Vergleich zu den in herkömmlicher Weise Beschulten, den Realschülern und Gymnasiasten? In deren Schulen gibt es auch eine große Heterogenität. Aber den Lehrkräften dort wird nicht jene regierungsamtliche Zuwendung zuteil, derer sich die GMS erfreuen kann. Das Jungvolk unter den Regierenden droht dem Gymnasium sogar mit Abschaffung. Das wirkt nicht gerade motivierend. Schön, dass es die GMS gibt. Noch schöner wird es sein, wenn nachgewiesen ist, dass sie tatsächlich das leistet, was sie leisten soll.