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Bonussknacker

Die Aufregung darüber hat sich inzwischen gelegt, aber der Skandal ist geblieben: Dass es Menschen gibt, die mit einem normalen Monatsgehalt nicht zufrieden sind, selbst wenn es sich im fünfstelligen Bereich bewegt. Sie brauchen noch einen Bonus und darüber hinaus separate Zuwendungen für ihre Altersversorgung. Das harmlose lateinische Adjektiv „bonus“, zu deutsch „gut“, muss hier für etwas herhalten, was ganz und gar nicht gut ist und uns anderen Bürgern der Wohlstandsgesellschaft gegen den Strich geht. Ich wende mich nicht dagegen, dass eine Firma bei gutem Geschäftsverlauf ihren Mitarbeiter noch einen einmaligen vierstelligen Zuschlag zahlt, nein, mich ärgert es, wenn einige Hunderttausende oder gar Millionen Euro „extra“ in ihre Taschen wollen. Das ist bei den Banken so und den Versicherungen und bei den Autoherstellern. Jüngst war VW im Gespräch, jene Firma, die ihre Kunden betrügt und vor großen Strafzahlungen steht. Die normalen Mitarbeiter müssen dort den Gürtel ein wenig enger schnallen, die Manager wollen diesem Beispiel nur ungern folgen. Dass ihnen am Ende des Jahres ein paar Millionen fehlen könnten – undenkbar. Sie haben offenbar ein vertragliches Recht auf diese Boni. Nun sind schon eine solcher Bonus-Vertrag ein Skandal, aber dass er nicht einfach wegfällt, wenn diese Leute versagt und ihre Firma finanziell an den Rand gesteuert haben, ist ein noch größerer. Man kann mir nicht weißmachen, dass sie so großartige Arbeit leisten, wenn man sieht, was dabei herausgekommen ist: Murks, Betrug, Rechtsverstöße, Umweltverschmutzung … Mir will es nicht in den Kopf, dass es überhaupt Boni gibt und dann auch noch welche als Belohnung für kriminelle Gier.

 

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