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Harndrang

Eigentlich wollte sich Häckerling nicht mehr zur Autoindustrie äußern. Wenn selbst ein grüner Minischterpräsident sie warmherzig umarmt und ihren Betrügereien mit Nachsicht begegnet, dann schickt es sich einfach nicht, auf des Deutschen liebstes Kind weiter herumzuhacken. Offenbar gilt auch für Kretschmann der alte Grundsatz Machiavellis, dass die Zwecke (Autos bauen und mit ihnen durch die Gegend fahren, Arbeitsplätze sichern) die Mittel heiligen (zu manipulieren und Menschen durch Schadstoffe krank machen). Aber nun überraschen uns die Medien mit einer Botschaft, die – sollte sie stimmen – uns alle krank machen wird, weil sie unsere Wut über den Autokomplex bis zum Äußersten steigern kann. Es habe kartellartige Absprachen gegeben, vor allem zum Thema Diesel. Das leuchtet spontan ein. Denn wenn alle Sünder sind, dann ist es keiner mehr, dann ist die Sünde das Normale. Worin besteht sie? Man habe sich über die Größe (Kleinheit) des Gefäßes für den Harnstoff abgesprochen. Den braucht man zur Reinigung des schädlichen Kraftstoffs. Je kleiner der Behälter desto billiger das Ganze, aber auch desto mehr Schadstoffausstoß. Da drängen sich Scherze auf (regelmäßig in den Tank pinkeln), die sich verbieten. Auch der Vorschlag, sein Missfallen durch Anpinkeln der Autos zu artikulieren, ist angesichts der drohenden Folgen (Erkrankung der Menschen und der Autoindustrie), zu läppisch. Autobauer, mir graut vor euch. Warum habt ihr euer ganzes Können nur dazu verwendet, eure Gewinne zu steigern? Ist es euch egal, dass ihr die deutsche Industrie ins Zwielicht gebracht habt? Macht es euch nichts aus, dass die Wohlstandsblase made in Germany wegen eurer Schweinereien demnächst platzen könnte? Doch wird die Sache überhaupt aufgeklärt werden oder wird das eingespielte Kartell aus Politik und Autokonzernen über diesen Verstoß gegen das Kartellrecht fürsorglich hinwegsehen?