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Kermit

Nein, nicht der Frosch aus der Muppet-Schau ist gemeint, sondern ein an den Hamburger Schulen praktizierter Vergleichstest: Kompetenzen ermitteln. Als Baden-Württemberger reibt man sich die Augen. In Hamburg müssen die Schüler der Klassen 2, 3, 5, 7, 8 und 9 jedes Jahr zentral gestellte standardisierte Aufgaben lösen. So erhält die Schulbehörde aktuelle Daten über den Leistungsstand ihrer Schulen. Es ist “vor allem ein Instrument für Unterrichtsentwicklung. Die Ergebnisse liefern Hinweise zur weiteren Unterrichtsgestaltung und zur gezielten Förderung einzelner Schülerinnen und Schüler. Der Umgang mit den Ergebnissen unterstützt Lehrkräfte und -teams bei der Diagnose von Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler“. Schulen und Behörde sehen also, wo sich Probleme zeigen, sie können steuern und fördern. Diese Praxis steht ganz im Gegensatz zur hiesigen, wo Vergleichsarbeiten nur in den Klassen 3 und 8 geschrieben werden. Deren Wirkung verpufft, weil außer einer „Besprechung“ der Ergebnisse keine weiteren Konsequenzen gezogen werden. Im Übrigen wird das mit der Durchführung beauftragte Landesinstitut für Schulentwicklung bald aufgelöst. Zu den gängigen Reaktionen auf vergleichende Tests gehört der Satz, dass eine Kuh durch Messen nicht fetter werde. In Hamburg hat man das Gegenteil bewiesen. Durch das kontinuierliche Messen sind die dortigen Schüler zwar nicht fetter, aber besser geworden, jedenfalls besser als die im Musterland Baden-Württemberg. Die sind im Ranking des IQB „abgestürzt“.