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Markante K-Sätze

Selten war die Tageszeitung so reich an markanten Sätzen des Minischterpräsidenten wie die heutige. Nicht nur, dass er bekannte, noch schlechter Englisch zu sprechen als sein Vorgänger Oettinger. Daher sei er nicht der Richtige, sich zum Schwierigkeitsgrad des Englisch-Abiturs zu äußern. Vor allem der folgende, im gleichen Kontext formulierte Grundsatz verdient es, in Stein gemeißelt oder auf die Homepage des Schulministeriums gesetzt zu werden: „Es gibt kein Recht auf ein leichtes Abitur.“ Wo er Recht hat mit einer Feststellung der Rechtlosigkeit, darf man Kretschmann nicht widersprechen. Die Unsitte der Sternchenthemen, zu denen es alle Prüfungsanforderungen günstig zu kaufen gibt, und die Fortschreibung der immer gleichen Prüfungsaufgaben, die man ebenfalls erwerben und trainieren kann, muss ein Ende haben. Doch es gibt noch einen weiteren K-Satz in der heutigen Zeitung, über den nachzudenken sich lohnt: „Der Unterricht der Lehrer muss anders oder besser werden.“ Ohne es ausdrücklich zu sagen, meint er gewiss auch die Lehrerinnen mit diesem Diktum. Häckerling kommt aber hier beim Wörtchen „anders“ ins Grübeln. Auf „besser“ kann man sich schnell einigen, weil jeder damit etwas Positives assoziiert. Aber was meint Kretschmann mit dem „anderen“ Unterricht? Weniger oder mehr Frontalunterricht, Gruppen- und Projektarbeit? Mehr oder weniger Selbstständigkeit der Lernenden? Mehr oder weniger Faktenvermittlung bzw. Problemorientierung? Mehr oder weniger Spaß beim Lernen? Strengere oder laxere Kontrolle der Schülerleistungen? Mehr oder weniger Einforderung disziplinierten Verhaltens im Unterricht? Die Debatte kann beginnen oder besser gesagt: weitergehen.

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