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Behinderte Autos

Die KFZ-Reparaturbranche schlägt Alarm, weil manche Werkstätten nicht mehr angefahren werden dürfen, wenn die angekündigten Dieselfahrverbote tatsächlich in Kraft treten. Es soll sich um tausende Autos handeln, die dann nicht mehr gewartet oder repariert werden können, weil ihnen der Weg zur Werkstatt verboten ist. Eine listige Maßnahme. Wenn Autos nicht mehr fahrtüchtig sind, müssen sie notgedrungen stillgelegt werden. So lässt sich auf einem Umweg erreichen, was zuzugeben man sich bisher nicht getraut hat: die Diesel müssen weg! Dass sich die Besitzer dieser Fahrzeuge darüber nicht freuen werden, ist klar, müssen sie doch künftig Straßenbahnen, Busse und S-Bahnen oder gar das Fahrrad benutzen, müssen für größere Transporte einen PKW mieten oder ihren Einkauf im Supermarkt mit dem Rucksack durch die Straßen tragen. Es sei denn, sie entschließen sich zum Kauf eines neuen Fahrzeugs, zum Nachteil ihres Geldbeutels, aber zum Vorteil der Autobranche. Was für schöne Geschichten da auf die Medien warten! Nun hätte man das Ganze allerdings auch einfacher haben können. Wenn die mit Fahrverbot belegten Autos erst gar nicht zugelassen worden wären, hätte sie niemand gekauft. Oder wenn die Autoindustrie ihre skandalösen Milliardengewinne in den Umbau der inkriminierten Fahrzeuge gesteckt hätten, anstatt das Geld den Shareholdern in die Tasche zu stecken. Es führt kein Weg an der Feststellung vorbei, dass es den politisch Verantwortlichen nicht gelungen ist, den Druck auf die Autobauer so zu verstärken, dass die ihre „Hausaufgaben“ hätten machen müssen. Jetzt haben die Besitzer dieselbetriebener Kraftfahrzeuge den Schaden und die Autohersteller lachen sich ins Fäustchen.