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Kostenlose Kitas

Das erste schulpolitische Thema des neuen Jahres hat bisher mit der Schule wenig zu tun, die Kita. Die ist mehr oder weniger Privatsache und liegt in der Verantwortung der Städte und Gemeinden. Ihrer Qualitätsverbesserung sollen erhöhte Mittel des Bundes dienen („Gute-Kita-Gesetz“). Das Geld könnte auch zu einer Absenkung der Elternbeiträge verwendet werden. In Berlin zum Beispiel, einer notorisch armen Stadt, kostet der Besuch einer Kita für Kinder ab drei nichts. Auch Städte in Baden-Württemberg haben sich zu diesem Nulltarif entschlossen. Andernorts zahlen die Eltern zum Teil ein paar hundert Euro im Monat. Die hiesige CDU will nichts von einer Kostenlosigkeit wissen. Darunter würde die Qualität leiden. Die Grünen sagen, ein kostenloser Kita-Besuch wäre sozial ungerecht, weil dann auch Wohlhabende von der Ersparnis profitierten. Mit dieser Logik könnten sie auch das Schulgeld für Besserverdienende wieder einführen. Häckerling leuchtet die Diskussion nicht ein. Dass die Kosten für Kinder in jeder Kommune anders sind, dass jeder Umzug zu einer Senkung oder Erhöhung der Elternausgaben für die Kita führt, das ist nicht nachzuvollziehen. Beides ist nötig: die Senkung der Gebühren und die Erhöhung der Qualität. Die lässt bei der Sprachförderung immer noch erheblich zu wünschen übrig. Ein Kind darf, so meine ich, erst eingeschult werden, wenn es Deutsch kann. Dafür zu sorgen wäre die Aufgabe der Kindertagesstätten. Dazu brauchen sie Mitarbeiterinnen, die selbst der deutschen Sprache mächtig sind. Nicht alle sind es. Dass es an Geld für die Gebührensenkung bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung fehle, stimmt nicht. Die öffentlichen Haushalte quellen von Geld über. Sie plündern den Bürger ungeniert aus und lamentieren über ein monetäres Defizit, das es nicht gibt. Dabei ist alles ganz einfach: bessere Sprachleistungen führen zu einer besseren Schulbildung.