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Deutschtümelnde Alternative

Just zum gleichen Zeitpunkt, als sich der Bundespräsident in Polen für die deutsche Aggression 1939 entschuldigte, wählten im deutschen Osten unglaublich viele Deutsche die Partei mit dem A vorne und dem D hinten. Sie als rechtskonservativ oder deutschnational zu bezeichnen ist wahrscheinlich juristisch nicht angreifbar. Dass es in ihren Reihen Menschen mit nationalistischen Tendenzen gibt, wird niemand bestreiten. Sie wird von Menschen gewählt, die sich abgehängt wähnen, die sich als Opfer der deutschen Einheit sehen, denen es an Geld und Perspektiven mangelt, die insgeheim den alten DDR-Zeiten nachtrauern und die auf jeden Fall unter sich bleiben wollen. Menschen anderer Hautfarbe oder gar mit „sexueller Abnormität“ sind ihnen ein Gräuel. Die genannte Partei bietet ihnen Alternativen: sichere Grenzen, die Ausweisung von Fremden, eine Beibehaltung des Braunkohlebergbaus und damit auch des Heizens damit – Ausgaben für weniger klimaschädliche Heizungen sind unzumutbar. Dass sie für Europa wenig übrig haben und daher auch kein Geld für die „Rettung“ anderer Staaten ausgeben wollen, versteht sich von selbst. Im Mittelpunkt steht die die traditionelle deutsche Kleinfamilie, andere Familienmodelle dürfen keinesfalls akzeptiert oder gar gefördert werden. Alles Ge-Gender-e ist abzuschaffen. Wichtig ist der Partei ein gutes Verhältnis zu Russland; die Wirtschaftssanktionen gegen unseren lieben Nachbarn im Osten sind sofort zu beenden. Ob sie für die Beibehaltung des Soli für den Osten ist, konnte nicht eruiert werden. Wenn die Welt auf dieses neue bräunlich gefärbte Deutschland blickt, müsste sie ein wenig beunruhigt sein. Aber zum Glück gibt es andere Probleme: den Brexit, den brennenden Amazonas, den atomgierigen Iran, den unruhigen Nahen Osten, die Flüchtlinge in Nordsyrien, Hongkong, Afghanistan, Trump, Orban …

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