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Inflationäre Abitureinser

Das Ländle ist bei den Abiturergebnissen mit einer 1 vor dem Komma auf dem viertletzten Platz, sogar noch hinter Berlin, das bei PISA sogar hinter BW lag. Was will das heißen? Zunächst eigentlich nichts, denn Schleswig-Holstein, das im Qualitätsranking weit vor Baden-Württemberg liegt, belegt in der Statistik der Abitureinser den letzten Platz. Es wäre mathematisch unzulässig, von der Zahl der Einser beim Abitur auf die Qualität der Schulen eines Landes zu schließen. Bedenklich ist allerdings, dass bessere Noten bei der Reifeprüfung bessere Chancen bei der Zuteilung von Studienplätzen mit NC eröffnen. Insofern sind die Lehrerinnen und Lehrer in den Ländern mit hoher Einserzahl ganz besonders freundlich zu ihren Abiturienten. Sie helfen ihnen bei der Suche nach einem Studienplatz. Das ist, mit Verlaub, ungerecht. Was tun? Die eine Lösung wäre, dass die Hochschulen eigene Tests erstellen und so die „richtigen“ Studenten finden. Dann wäre es egal, was für ein Abitur man „geschafft“ hat. Die andere Lösung: die Angleichung des Leistungsniveaus und vor allem der Benotungspraxis zwischen den Bundesländern. Daran „arbeitet“ man allerdings schon seit Jahrzehnten. Erfolglos. So bleibt für BW nur die dritte Lösung: eine bessere Benotung der Abiturleistungen, egal wie schlecht sie auch sein mögen.

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