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Kafkaeske Impfwelt

Wie schön für den Herrn K., seines Zeichens grüner Heilsbringer und amtierender MP, dass er sich heute mit dem Impfstoff A „verimpfen“ lassen kann. Sein Team hat ihm wohl einen Termin beschafft. Wir anderen dürfen auf der betreffenden Homepage lesen, dass erst am kommenden Dienstag wieder Termine vergeben werden. Auch die freundliche Dame auf 116117 sagte das. Man arbeite erst einmal die Warteliste der Generation 80+ ab. So schafft es das Land, aus drei Tagen Impfpause deren sieben zu machen. In der Tat, wie haben ein Verwaltungsproblem, um das V-Wort zu vermeiden. Man baut die Langeweile der Alten ab, indem man sie ganztägig an den PC zwingt, damit sie nacheinander ihre Codes zu den Impfzentren in der Nähe schicken, um nach erfolgreichem Eintippen zu lesen, dass es „leider“ keine Termine gebe. Aber man solle es doch wieder versuchen. Mit der Zeit bekommt man Routine beim Terminsuchen. Erfolge von Bekannten spornen an, sich immer wieder einzuloggen und mit immer neuer Hoffnung in die Datenwelten einzutauchen. Auch das Verkraften des Misserfolgs wird zur Routine und steigert die Resilienz. Wie war das Impfen doch vordem in der Hausarztpraxis so bequem. Doch gemach. Versetzen wir uns in den September 2021. Dann werden wir uns entspannt zurücklehnen und uns der quälenden Verimpfungsterminsuche lächelnd erinnern. Und dann ist das auch der Monat, in dem wir einen neuen Bundestag wählen dürfen …

2 Antworten auf „Kafkaeske Impfwelt“

Dieser Artikel und noch mehr der entsprechende Leserbrief haben mich zutiefst empört. Herrn K. wird vorgeworfen mit unlauteren Mitteln zu dem Impftermin gekommen zu sein. Ich (70+) habe auch einen bekommen, viele meiner Freunde ebenfalls. War das auch unlauter? Haben wir und vorgedrängelt? Die 80+ hatten 2 1/2 Monate Zeit und allen, die ihren PC bedienen können und noch selbst mobil sind ist das auch gelungen. Tübingen und Stuttgart kann man (statt Urlaub) zur Not mit Taxi erreichen. Was uns fehlt sind die mobile Impfteams, die sich um die Menschen kümmern, die es alleine nicht mehr schaffen.

Das war kein Vorwurf an den MP, das war ein Vowrurf an das System. Wenn man mit Ehefrau als Werbender für Astrazenica in der Liederhalle auftritt, aber die Homepage für die Anmeldung gleichzeitig zehn Tage stilllegt, passt das nicht zusammen. Weiß in der Regierung der eine (Kretschmann) nicht, was der andere (Lucha) tut?

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