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Gasförmige Erregung

Es war eigentlich zu erwarten, dass durch Nord Stream 1 wieder Gas fließen würde. Schließlich wollen die Lieferanten ihr Gas loswerden und Geld verdienen. So ein Krieg ist schließlich nicht billig. Die Aufgeregtheit in diesem, unserem Lande war in den letzten Wochen reichlich hoch. Man spielte Szenarien durch, mimte den Katastrophenfall, stritt über die Bevorzugung bestimmter Gruppen von Gaskunden – die Privathaushalte oder die Industrie – als ob nicht beide wichtig wären. Im Grund geht es um ein ausgewogenes Beliefern aller. Die deutsche Panik muss den russischen Kriegsherrn belustigt haben, konnte er sich doch allerlei Szenarien ausdenken, wie er uns im Westen ärgern könnte. Das müssten wir inzwischen gelernt haben: Der Mann mit dem Vornamen Vladimir (Waldemar) ist ein gewiefter Spieler. Er ist ein Mann der Überraschungen, der mal das eine sagt, mal das andere, aber dann evtl. etwas ganz anderes macht. Er scheint uns im Zocken immer einen Zug voraus zu sein. Und das Gas? Wir werden welches haben, aber natürlich nicht so viel, dass wir es vergeuden können. Also ist der Gedanke, sparsam damit umzugehen, gut. Aber eigentlich sollten wir ja mit den Ressourcen immer sparsam umgehen.

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Energielose Energiewende

Wir müssen alle, jede und jeder Einzelne, unseren Beitrag zur Energiewende leisten. So weit, so klar. Was kann man tun, wenn man mit Gas heizt, weil nur dieses bzw. Elektrizität im Viertel als Heizung erlaubt sind, nun aber beides obsolet ist. Auf die Nutzung der Erdwärme umstellen? Für ein Reihenhaus möglich, aber zu teuer und noch zu wenig ausgereift, sagt der Heizungsfachmann. Wenn man sich die Kisten anschaut, die im Garten stehen müssen und im Keller, wird einem ganz anders. Photovoltaik? Eine gute Sache, aber das Gespräch mit dem Fachmann ergab: Vor 2025 besteht kaum eine Chance, sie zu installieren. Und an Akkus fehlt es wahrscheinlich noch länger. Die Wahrscheinlichkeit, die Energiewende auf dem eigenen Dach noch zu erleben, schwindet beim Blick auf die Statistiken der Lebensversicherungen. Die Restlaufzeit alter Menschen nimmt mit jedem Monat signifikant ab. Keiner gibt ihnen noch einen Kredit. Der würde eh nicht mehr abbezahlt. Was bleibt dann? Energieeinsparung. Manche essen ihre Tiefkühlpizza kalt. Statt der Dusche nutzt man das Waschbecken. Pullover und Wollstrümpfe sparen manches Kilowatt ein. Auf Reisen kann man verzichten. Wenn man jeden Tag mit dem Bus zum Supermarkt fährt, entfällt der Wocheneinkauf mit dem PKW. Den PC kann man nach jeder Benützung ausschalten. Ein Buch zu lesen, am besten kein gedrucktes, spart den Strom für das TV-Gerät. Und dann bleiben noch die Vorteile des Klimawandels: Es wird wärmer und ergo ist weniger zu heizen. Insgesamt wird das wenig bringen. Aber das haben wir ja schon als Kind gelernt: Kleinvieh macht auch Mist.