Nun ist sie also am Ende, die einst mit großen Ambitionen gestartete Dreierkoalition. Wer daran die Schuld trägt, ist unwichtig. Verantwortlich sind alle Partner. Dem Kanzler fehlte es offenbar an der Gabe, die Regierung so zu moderieren, dass keiner aus der Rolle fällt. Er hätte die Richtlinienkompetenz gehabt, aber er war nicht in der Lage, sie einzusetzen. Den Grünen ging die Glaubwürdigkeit verloren, weil sie „ihr Thema“, das Klima, nicht ins Zentrum rücken konnten. Nun sind sie personell in der Krise, suchen nach einem neuen Konzept und brauchen eine neue Führung. Schlimm findet Häckerling, dass man ihnen lange die Hauptschuld am Ampel-Desaster gab. Nun hat die FDP sie in dieser Rolle abgelöst. Es gehört zu den großen Rätselfragen der Nation, was ihr Chef eigentlich will – oder wollte. Es ist nur klar, was die Liberalen keineswegs wollten: mit dem Auto nur 130 km/h pro Stunde fahren, die Reichen besteuern, die Schuldenbremse reformieren. Was sie wollten, ist schnell gesagt: einen ausgeglichenen Haushalt durch Abbau der Sozialleistungen und den Verzicht auf eine wirkungsvolle Klimapolitik. Inzwischen ist es egal, was sie wollten, denn der Kanzler hat seinen einstigen Finanzminister entlassen. Beide geben sich voneinander enttäuscht. Hätte man doch früher einen psychologisch geschulten Moderator ins Kabinett geschickt, dem es vielleicht gelungen wäre, die Streithähne zu beruhigen. Das hat man versäumt und damit den Salat. Einen ziemlich unbekömmlichen. Unsereins wendet sich mit Grausen ab. Die Verantwortlichen haben ihre Verantwortung nicht wahrgenommen. Es ist eine Schande für Deutschland. Trump wird sich die Hände reiben.
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