In den USA soll bald einem neuen Herrscher die Macht übertragen werden. Man nennt ihn Tramp. Eine Internet-Recherche hat ergeben, dass Tramps vagabundierende Gesetzlose sind. Man nenne sie auch Hobos. Offenbar haben sich die Bürger der Vereinigten Staaten aus Frust über die etablierten Politiker für eine neue Schicht als Führungspersonal entschieden. Die Tramps, die unsereins aus einem Karl-May-Roman („Der Schatz im Silbersee“) kennt, haben keine Probleme mit den Gesetzen des Landes. Sie halten sie nämlich nicht ein. Es heißt, sie handeln so, dass es ihnen zum Vorteil gereicht. Ihr Slogan lautet „Tramp first“, was heißen soll, dass ihnen das Eigeninteresse über alles geht. Nun fragt sich der ratlose Mitteleuropäer, worin der Unterschied zu den bisherigen Politikern der USA besteht. Waren die nicht auch alle auf ihren Vorteil bedacht? Neu ist allerdings die soziale Schicht, aus der der Neue kommt. Er gehört nicht zu den Liberalen der Ostküste, zum Establishment der bisherigen Etablierten, sondern hat eher Züge eines ungehobelten, gerne mal dreinschlagenden Westernhelden. Das scheint den Leuten zu gefallen. Sogar den frommen Christen in Amerika nötigt er Respekt ab. Es ehrt sie, dass sie einem Außenseiter ihre christliche Liebe und ihre Wählerstimme geschenkt haben. Es heißt, der neue Präsident kenne sich in der Welt nicht so gut aus. Daher hat er sich, der Arme aus der Unterschicht, einen ganz Reichen als Berater gewählt. Der wird ihm sagen, wo Europa liegt und wo sich Asien oder Afrika befinden. Man muss sich also kaum Sorgen machen.
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