Der alt-neue US-Präsident hat in seiner Antrittsrede viel versprochen und noch mehr angedroht. Er kündigte unter anderem eine „Revolution des gesunden Menschenverstands“ an, wobei nicht klar ist, wer revoltieren wird: der Verstand oder er, indem er den Verstand revolutioniert, also für „gesund“ erklärt, was wir anderen bisher für Auswüchse eines kranken Gehirns sahen. Besonders gewaltig ist des neuen Herrschers Ankündigung eines „Goldenen Zeitalters“. Man muss hier natürlich fragen, für wen es golden wird: für die Welt, die USA oder nur für ihn? Letzteres liegt nahe, denn er hat schon einiges unternommen, um seine Einnahmen zu verbessern. Die Kreierung einer neuen Kryptowährung ist nur eine Maßnahme. Über goldene Zeitalter redet die Menschheit schon lange. Manche denken dabei an das biblische Paradies, wahrscheinlich vor allem jene frommen Amerikaner, die den jetzigen Präsidenten mit ihren Stimmen ins Amt gebracht haben. Er ist ihr Jesus. Kein Wunder, dass dieser Jesus sich als ein Instrument in Gottes Plan für die Menschheit oder wenigstens die USA sieht. In einem goldenen Zeitalter gibt es keine Kriege – daher wird zum Beispiel der in der Ukraine binnen kurzer Zeit beendet sein. Der gottgewollte neue Führer wird ihn per Dekret beenden. Auch der römische Kaiser Nero sah mit seiner Regentschaft ein goldenes Zeitalter beginnen. Besagter Nero wird offenbar zu Unrecht als Bösewicht gescholten. Er hat viel Gutes getan: für Ruhe und Ordnung gesorgt, den Wohlstand der Massen gemehrt, die wirtschaftliche Prosperität Roms befördert und Lieder gesungen. All das darf Amerika nun auch erwarten. Die übrige Welt wird gerne dafür bezahlen.
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