Manche hatten ja geglaubt, es gelte auch bei ihm das Sprichwort, nichts werde so heiß gegessen, wie man es gekocht habe. Abert nun zeigt sich, dass der neue Präsident nichts anbrennen lässt, sondern den Topf rechtzeitig vom Feuer nimmt. Das heiße Essen wird dann den Betroffenen vorgesetzt: Vogel, friss oder stirb. Die Kolumbier wagten es, ein Flugzeug mit Abgeschobenen aus den USA nicht landen zu lassen, aber die Drohung mit drastischen Zöllen brachte sie rasch zum Einlenken. Waren aus Mexiko und Kanada werden seit dem 1. Februar ebenfalls mit hohen Zöllen belegt. Auch glaubten manche zunächst, es handle sich um eine leere Drohung. Aber nun ist sie voll real. Das wird auch deutsche Unternehmen betreffen, die in Mexiko Produkte für die Ausfuhr in die USA fertigen lassen. Eine andere Zoll-Ankündigung ist erst in statu nascendi. Manche hoffen, ihre Umsetzung werde sich durch geschicktes Verhandeln verhindern lassen. Wer’s glaubt, wird selig. Ein Mann, ein Wort: der Präsident tut offenbar das, was er „versprochen“ hat. Das wird in der deutschen Industrie zu Heulen und Zähneklappern führen. Oder sie nehmen das freundliche Angebot des Mannes jenseits des Atlantiks an und verlegen ihre Fertigung in die Vereinigten Staaten. Dann wird der deutsche Staat in Tränen ausbrechen, denn mit den Firmen verschwinden auch die Steuereinnahmen. Dafür kommen höhere Ausgaben für Arbeitslose. Häckerling ist gespannt, welches Rezept die deutschen Wahlkämpfer gegen den Trampler jenseits des Atlantik entwickeln. Frau W tat gestern Abend bei CM kund, der Verzicht auf den Euro, die Abkehr von Europa und ein neues deutsches Selbstbewusstsein gegenüber den amerikanischen Sklavenhaltern sei des Rätsels Lösung.
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