Sie haben sich ja fast mit Samthandschuhen angefasst, die beiden älteren Herren mit Kanzlerambitionen. Sie waren gut vorbereitet und blieben fast immer bei der Wahrheit. Wahrscheinlich haben sie an den Abend des 23. Februar gedacht und sich vorgestellt, dass sie nun eine Regierung bilden müssen. An Erfahrungen mit Schwarz-Rot herrscht kein Mangel. Unter Merkel gab es die GroKo. Sie regierte geräuschlos, sie ließ die Bürgerinnen und Bürger weitgehend unbehelligt und vermittelte ihnen das Gefühl: Alles läuft gut. So wünschen es sich viele wieder. Wahrscheinlich wird ihr Wunsch erfüllt. Man könnte sich vorstellen, dass einer, Scholz, zunächst den Kanzler mimen darf, weil: Er hat große Erfahrung im Regieren. Dann, in der Mitte der Legislaturperiode, könnte Merz den Kanzler machen und Scholz sich in den verdienten Ruhestand zurückziehen. Dem Wählervolk würde das nach zwei Jahren stillen Regierens gar nicht groß auffallen. Und welche Politik hätten wir von den Rotschwarzen zu erwarten? Die Schuldenbremse wäre so gelockert, dass genügend Geld vorhanden wäre, die marode Infrastruktur zu reparieren, die Bundeswehr ein bisschen schlagkräftiger zu machen, die Renten auf erträglicher Höhe zu halten. Die Ukraine müsste man nicht mehr unterstützen, weil Russland dort inzwischen das Sagen hätte – dem amerikanischen Präsidenten und seinem Deal mit Putin sei Dank. T hat sein Land wieder groß gemacht und Europa klein. Auch Schwarz-Rot hat sich demütig vor ihm verneigt und dafür einen Nachlass bei den Zöllen bekommen. Über das Klima redet keiner mehr. Sonnige Zeiten in rot-schwarzem Licht stehen uns bevor.
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