Friedrich Dürrenmatt hatte doch recht: Eine Geschichte ist erst dann schlüssig erzählt, wenn sie ihr schlimmstmögliches Ende gefunden hat. Die Geschichte des Ukraine-Kriegs ist dabei, diesem Erzählmodell zu entsprechen. Einst (noch 2022) hieß galt als Wahrheit, dass Russland hat – nach 2014 – 2022 das Land zum zweiten Mal militärisch überfallen hat, und zwar mit dem Ziel, die Regierung in Kiew zu stürzen und die Herrschaft dort in welcher Forma auch immer zu übernehmen. Möglicherweise stand das Modell Belarus Pate. Dort regiert einer, der Moskaus Weisungen folgt und zur Erhaltung seiner Macht auch Wahlergebnisse fälscht. Nun hören wir eine neue Wahrheit in Sachen Ukraine: Putin hat das Land nicht angegriffen. Der dortige Regierungschef ist nicht legitimiert, sondern ein Diktator. T bescheinigt P, dass er legitime Ziele verfolge und sich also von der Ukraine das nehmen darf, was er will. Ihm, Tramp, ist das egal. Dass man sich im Westen einst in der Einschätzung einig war, dass der Autokrat im Kreml das russische Imperium wieder zu alter (sowjetischer) Größe ausdehnen wolle (mit dem Baltikum, Polen u. a., also dem sog. „Ostblock“), diese Einschätzung hat T über Bord geworfen. Ihm ist Europa egal. Offenbar findet er es nachahmenswert, wenn ein tüchtiger Staatsmann wie P sein Land vergrößert. Auch er will schließlich als ein tüchtiger Staatsmann in die Geschichtsbücher eingehen, der Amerika größer gemacht hat. Der Golf von Mexiko ist schon amerikanisiert, der Panama-Kanal ist vermutlich das nächste Ziel, Grönland und Kanada sollen folgen. T denkt, wenn er P in Sachen Ukraine freie Hand gibt, dann lässt der ihn Ruhe bei seinen eigenen Expansionsplänen. Imperialisten unter sich.