Wenn ein normaler Mensch Schulden macht, muss er sie entweder zurückzahlen oder, wenn er das nicht kann, Insolvenz anmelden. Für den Staat gilt nur Ersteres. Allenfalls Griechenland drohte vor zwölf Jahren der Kollaps. Den hat man mit vereinten Kräften verhindert. Wenn also Deutschland hohe Schulden macht, hat das keine größeren Folgen. Aber einige schon. Es ist sinnvoll, sich aus aktuellem Anlass ein wenig mit Zahlen beschäftigen. Derzeit beträgt der Schuldenstand Deutschlands, also der von Bund, Ländern und Kommunen, (abgerundet) 2,5 Billionen Euro. Ohne Tilgung ergeben sich daraus (bei angenommenen 3 % Zinsen) 75 Milliarden Euro im Jahr an Zinszahlungen. Nun sollen, wenn sich die schwarz-rote Ideen verwirklichen lassen, die Schulden (gerundet) um eine weitere Billion Euro auf 3,5 Billionen Euro steigen. Damit nähmen die Zinszahlungen um rund 30 Milliarden auf rund 105 Milliarden Euro im Jahr zu. Bei einer Laufzeit von zehn Jahren (so die optimistische Mitteilung der mutmaßlichen Koalitionäre) müsste der Steuerzahler für die Tilgung jährlich ein Zehntel von 3500, nämlich 350 Milliarden Euro berappen. Zusammen mit den Zinsen ergäbe sich ein Gesamtbetrag von 450 Milliarden in jedem Haushaltsjahr. Das entspricht fast dem „Sondervermögen“ für die marode Infrastruktur. Beeindruckend. Was wir alles können!