Manchmal wird man ziemlich schroff mit der realen Welt und der Position konfrontiert, die man in ihr innehat. Auf dem feiertäglichen Sonnenspaziergang passierten wir eine gemähte Wiese. Darauf führte eine jüngere Frau ihre beiden Hunde aus. Sie durften sich ergehen und auch ihre Ausscheidungen von sich geben. Nun findet, wer nicht blind daran vorbeigeht, dort Schilder, auf denen um ein „gutes Miteinander“ gebeten wird. Darunter steht der Hinweis, dies sei eine private und landwirtschaftlich genutzte Fläche. Man solle doch die Wege benutzen; das gelte auch für mitgeführte Hunde. Entgegen der längst vorhandenen Einsicht, dass es nichts bringt, andere Menschen auf „Vorschriften“ hinzuweisen, konnten wir es nicht lassen, mit dem Finger auf das Schild zu zeigen und damit der Frau mit den Hunden einen gestischen Hinweis zu geben. Besagte indes fing sofort an, uns anzuschreien. Wir würden sie belästigen, so der Vorwurf. Sie wisse, dass sie auf diesem „Rasen“ mit ihren Hunden sein dürfe. Als wir erwiderten, dass auf dem Schild etwas anderes stehe, wurden wir mit einer Suada beleidigender Ausdrücke bedacht. Wir alten Säcke sollten doch das Maul halten, statt andere zu belehren. Es wurde uns bedeutet, wir seien dumm und lästig. Selten ist uns deutlicher bewusst geworden, dass wir Alten dieser Generation jüngerer Hundebesitzer nichts zu sagen haben. Das Erlebnis zeigt: Wir leben in einer aggressiven Gesellschaft, in der es ratsam ist, den Mund zu halten und sich aufs Altenteil zurückzuziehen. Sonst könnte es gefährlich werden.
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