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Gesundheit Politik

Nachlassende Impfwilligkeit

Es war zu erwarten. Solange der Impfstoff knapp und die Zahlen hoch waren, beklagte man den Mangel und die Umständlichkeit, den Piks zu bekommen. Nun sinken die Zahlen und an Vakzinen mangelt es nicht mehr. Und prompt lässt die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, deutlich nach. Was ist daraus zu lernen? Man muss den Mangel kultivieren und die Angst aufrechterhalten: Zum Glück gibt es noch Delta. Leider haben wir das Pech, dass die Deutschen bei der EM früh ausgeschieden sind, Daher fehlen Ereignisse, bei denen Superspreader in Aktion treten könnten. Da haben die Briten es besser. Im Wembley-Stadion kann das Virus seiner Vermehrungslust ungehemmt nachkommen. Uns fehlen einfach Großveranstaltungen. Wer diese an schwarze Pädagogik erinnernden Maßnahmen scheut, muss auf andere Wege sinnen, die Menschen unter die Nadel zu bringen. Freibier scheidet aus, weil man nach der Impfung auf Alkohol verzichten soll. Aber wie wäre es mit Freikarten? Umsonst ins Restaurant (das Essen bezahlt der Staat), ins Kino, Theater oder zum Konzert – das wäre doch was. Überhaupt wäre Freiheit eines der besten Lockmittel. Jeder Geimpfte und Genesene bekommt einen Orden, einen Hecker-Hut (als Zeichen der Freiheit) oder ein Dokument aufs Smartphone, das ihn vom Dasein als Maskierter entbindet. Das hätte was, denn auch wenn manchen die Maske gut zu Gesicht steht, sie zu tragen ist eine Beeinträchtigung der Lebensqualität. Vielleicht kann man auch den ersten 10 Kommunen, die die 85 % als Ziel für die Herdenimmunität schaffen, einen Teil ihrer Schulden erlassen (der Staat zahlt). Leute, lasst euch was einfallen!

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Gesundheit Schule

Klare Unklarheit

Wie es mit den Schulen weitergehen muss, ist eigentlich klar: Sie müssen zum Normalunterricht zurückkehren und dürfen nicht noch ein Jahr in Beliebigkeit verbringen. Zu der gehört zum Beispiel die aufgehobene Präsenzpflicht. Die Schulpflicht ist ein Kernstück unseres Schulsystems. Jedes Kind, jede/r Jugendliche muss am Unterricht teilnehmen, es sei denn, er bzw. sie ist daran gehindert, z. B. wegen Krankheit oder Beurlaubung. Mit dieser Verordnung, der sog. Schulbesuchsverordnung, ließe sich auch in epidemischen Phasen der schulische Alltag gut regeln. Nun hört man aus politischen Mündern allenthalben, dass es nach den Sommerferien wieder „normalen“ Unterricht geben solle. Allerdings werden diese Politikerstatements begleitet vom üblich Kommentarrauschen. Die Sicherheit der Lehrenden und Lernenden müsse gewährleistet sein, heißt es, die Schülerinnen und Schüler müssten noch in den Sommerferien geimpft werden, die Inzidenz dürfe nicht über 50 oder 100 oder 165 liegen, Nichtzutreffendes bitte streichen, es sollen unbedingt Belüfter in die Klassenzimmer, der Abstand sei auf jeden Fall einzuhalten, die Maskenpflicht keinesfalls außer Kraft gesetzt werden. Häckerling hat Mühe, das zu verstehen. Wenn wir im Spätsommer ein Überangebot an Impfampullen haben, sollte das Impfen auch von 12- bis 15-Jährigen kein Problem sein. Wenn dann die meisten (also über 66, 70, 75 oder 80 Prozent, Nichtzutreffendes bitte streichen) zu den GGG gehören, warum ist dann das Abstands- und Maskengebot noch so furchtbar wichtig? Was sollen Lüfter in den Klassenräumen, wenn sie doch angeblich bzw. nachweislich nichts oder wenig bringen (Nichtzutreffendes bitte streichen), dafür aber einen ziemlichen Lärm machen? Wann werden sich die Lehrerverbände endlich wieder dem Zustandekommen von Unterricht verpflichtet fühlen und nicht nur dessen Verhinderung? Bis zum Herbst ist es nicht mehr lange. Schafft endlich wieder eine Schule, in der es um den Erwerb von Wissen, Kenntnissen und Fertigkeiten geht, ihr, die ihr dafür verantwortlich seid!

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Gesellschaft Gesundheit Politik Recht

Vergiftete Debatte

Soll man Geimpfte privilegieren? Schon die Frage sei falsch, hören wir, denn das „die Menschen“ ihre kassierten Freiheitsrechte zurückbekommen sei kein Privileg, sondern eine Selbstverständlichkeit. Bund und Länder haben das Thema am Montag vertragt, dabei übersehen sie, dass schon über ein Sechstel der Bevölkerung zwei Mal geimpft und eine noch größere Zahl wegen einer überstandenen Covid-Infektion ziemlich immun ist. Wird das eigentlich überprüft? Warum gibt es für diese Millionen von Menschen den „Befreiungspass“ noch nicht? Warum ist diese Greencard erst im Werden? Die Aussicht auf ein normaleres Leben würde die Bereitschaft erhöhen, sich den Regeln der Notbremse noch eine Weile williger zu unterwerfen. Manche würden sich auch weniger zieren, wenn es ums Impfen geht. Nun wird immer noch von der Solidarität mit den Ungeimpften gequasselt. Sollen wir auch mit den Impf-Gegnern solidarisch sein? Man redet derzeit von Millionen Impfdosen, die bereit stehen. Schon nächste Woche könne man deutlich mehr als bisher den Piks geben. Die Zahl der Geimpften wird also „exponentiell“ steigen. Und was haben sie davon, außer einem individuellen Schutz? Wie sieht es mit ihren Freiheits- und Lebensrechten aus? Ist das den Verantwortlichen egal? Sollen wir auch noch im August in unseren Kontakten, in der Kultur, im Tourismus und in der Gastronomie gegängelt werden, weil Impf-Ablehner es verhindern, dass die „Herdenimmunität“ erreicht wird? Liebe Verantwortliche, kommt endlich in die Gänge. Nennt klare Termine, veröffentlich die Etappenziele auf dem Weg in die Freiheit. Oder ist die Bundesnotbremse schon eurer Weisheit Schluss? Warum heißt es schon wieder, alles sei so schwierig? Wegen des Datenschutzes, dem höchsten Gut, das noch über der „Würde des Menschen“ steht. Kann nicht mal einer oder eine die bürokratischen Hürden aus dem Weg schaffen? Wir können das schaffen.