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Angekündigte Nichtereignisse

Politikerinnen und Politiker lieben es, Ereignisse anzukündigen. Das verschafft Schlagzeilen. Die besten Ankündigungen reichen weit in die Zukunft. So haben wir erfahren, dass die Klimaziele bis 2050 erreicht sein werden. Dann wird keiner der Propheten mehr am Leben sein. Auch Häckerling kann das Eintreffen dieses Zustands nicht mehr überprüfen. Bei einer anderen Prophezeiung ist er zuversichtlicher, ihr Eintreffen verifizieren oder falsifizieren zu können. Bis zum Ende des Sommers werde jedem Bürger in Deutschland ein Impfangebot gemacht sein. Das wäre Mitte September. Die Urlaubszeit ist dann vorüber. Die Schulen arbeiten nach den Ferien wieder. Und dann sind auch die Schulpflichtigen geimpft? Man wird sehen. Der Verfasser hofft inständig, dieses Ereignis zu erleben. Er gehört zur Kategorie 2 der Impfberechtigten und würde sich freuen, wenn er bis zum Ende des Frühlings seine Pikse erhalten hätte. Zuerst hoffte er auf den Hausarzt, der ursprünglich „Anfang April“ impfen hätte dürfen. Dann hieß es aber, das werde erst „Mitte April“ sein und dann kam die kalte Dusche: „Ende April“. Vermutlich wird also der Mai schon gekommen sein, wenn es losgeht. Eine besonders zuversichtlich stimmende Ankündigung lautet: „Im April werden Millionen von Impfdosen zur Verfügung stehen.“ Ich stelle mir vor, dass man dann händeringend nach Impfwilligen sucht. Oder ist diese Ankündigung ein Aprilscherz?

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Spendierfreudiger Gipfel

Wenn sich die die Regierung mit den Autobossen trifft, ist das kein bloßes Treffen, sondern ein „Autogipfel“. Das soll uns sagen, dass es hier um eine Begegnung auf höchster Höhe geht, nicht um irgendwelche Niederungen des politischen Alltags. Man hat noch wie was von einem Kulturgipfel gehört. Die Kultur ist für die Unterhaltung da, die Autoindustrie für die Fortbewegung. Auch wenn im Unterhaltungs- und Kulturbereich mehr Menschen arbeiten als in den Autofirmen, sind die Ersteren einfach nur da, während die anderen für irgendein System „relevant“ sind. Daher fließt viel Geld. Fünf Milliarden seien es, die der Bund zur Förderung der Autobauer auswerfen will. Die zeigen sich, wie zu lesen ist, „erfreut“. Wer würde sich über ein solches Geldgeschenk nicht freuen? Die Autoindustrie ist reich. Sie konnte jahreslang an die Mitarbeiter, vor allem die leitenden, beträchtliche Boni zahlen. Warum wurde dieses Geld nicht in die Weiterentwicklung des Automobils gesteckt? Warum müssen wir immer wieder lesen, Volkswagen, Daimler, BMW und Konsorten hätten „die Zukunft“ verschlafen, wo sie doch so hellwach waren beim Verteilen ihrer Gewinne? Aber klar: Wenn man von der Unschlagbarkeit des Dieselmotors überzeugt war, wenn man sicher ist, dass genügend Petroleum in der Erde auf die Förderung wartet, wenn es diesen Autofans egal ist, ob die Auto-Emissionen die Luft und das Klima verändern, dann kann man sich auf diesen Motoren bequem ausruhen. Nun aber eilt es plötzlich. Die „armen“ Automenschen müssen in aller Eile „neue Technologien“ entwickeln. Das hat der Staat selbstverständlich mitzufinanzieren. Niemand hat die Regierung gezwungen, das Pariser Klimaabkommen zu unterschreiben. Die USA sind ja auch nicht dabei.

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Listige Autobauer

Da hatten sich die Ingenieure des Volksautokonzerns so etwas Tolles ausgedacht: ein umweltfreundliches Auto, das sogar vom TÜV als solches erkannt wird. Allerdings waren die guten Emissionswerte nur bei der Überprüfung in der Werkstatt nachweisbar. Eine nette Geste gegenüber den Überwachenden; sie hatten gesunde Luft in ihrem engen Kabuff trotz laufender Motoren. Auf der Straße war es dann allerdings anders. Da schaltete sich die Abgasreinigung klugerweise aus. Denn im Freien macht ein bisschen Schadstoff ja nichts aus. Die Luft verweht ihn. Irgendwann fand das eine amerikanische Behörde nicht in Ordnung. Ausgerechnet die Amerikaner, die das Pariser Klimaabkommen gekündigt haben! Aber unser Volkskonzern konnte die Sache mit ein paar Milliarden Dollar bereinigen. Zum Glück sind die Amis mit Geld zufrieden. Aber nun hatte ein deutscher Autofahrer die Unverfrorenheit, gegen den Volkskonzern zu klagen, wegen Betrugs oder so ähnlich. Und was geschieht? Er bekommt vom höchsten Gericht Recht. Der Volkskonzern habe arglistig getäuscht („getrickst“). Dabei hatte er nie behauptet, dass seine Autos auf der Straße umweltfreundlich seien, sondern nur bei der Überprüfung durch den Überwachungsverein. Jetzt soll der Kläger auch noch Geld für seinen Trick-Diesel bekommen. Und andere Trittbrettfahrer auch noch. Das wird den Volkskonzern ein paar weitere Millionen kosten. Wer bezahlt das? Nun, zunächst der Kunde, der die überteuerten Autos kauft. Und die Aktionäre? Denen kann man nicht zumuten, wegen solch einer Lappalie etwas von ihrer Dividende abzugeben. Und den Vorständen die Bonuszahlungen zu kürzen, das geht erst recht nicht; die verzichten schon eh auf viel Geld, die Armen. Vielleicht geht auch noch ein staatliches Türchen auf. Der Finanzminister könnte doch jedem, der ein Auto kauft, drei Tausender schenken. Dann könnten die Autos weiter so teuer verkauft werden und trotzdem stiege der Umsatz – auch die Boni der Mitarbeiter wären dann gesichert.