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Marode S-Bahn-Struktur

Es soll viel Geld in die „marode Infrastruktur“ fließen. Das nährt die Hoffnung, dass Defektes repariert wird und danach wieder gut funktioniert. Im Euro-Bad sollen Deutschlands Infrastruktur-Probleme weggewaschen werden. Je mehr Geld wir ausgeben desto besser wird unser Leben. Eine schöne Vision. Das Stuttgarter S-Bahn-Netz nährt daran Zweifel. Seit mehreren Jahren wird der Tunnel zwischen Vaihingen und Hauptbahnhof saniert. Nicht nur in den Sommerferien bleibt die Strecke gesperrt, damit man dort ungestört arbeiten kann. Auch in den übrigen Zeiten gibt es immer wieder Sperrzeiten. Dann schlägt die Stunde des Schienen-Ersatzverkehrs. Aber was ist in all diesen Jahren erreicht worden? Die Strecke ist maroder denn je. Es vergeht kaum ein Tag ohne Schäden in der Oberleitung oder bei den Weichen. Dann fallen die Bahnen von einer Minute zur anderen aus. Das wird zwar durchgesagt, aber wie man sich auf anderen Wegen nach Stuttgart oder von Stuttgart aus aufmachen kann, um sein Ziel zu erreichen, dazu schweigen die Durchsager (Männerstimmen). Wahrscheinlich wissen sie nicht, dass es in Stuttgart auch Straßenbahnen (jetzt U-Bahnen genannt) und Busse gibt, die Fahrgäste, zwar auf ziemlichen Umwegen, aber doch immerhin, ans Ziel bringen können. Auch die Apps versagen. Doch wir wissen es ja: Deutschland ist ein digitales Entwicklungsland. Häckerling hat beobachtet, dass die Störungen im Tunnel seit der Sanierung zugenommen haben. Er leitet daraus Folgendes ab: Lasst das Reparieren und Sanieren der S-Bahn bleiben, es wird dadurch alles nur noch schlimmer.

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Abenteuerliches Reisen

Es ist nicht die erste Bahngeschichte dieses Blogs und vermutlich auch nicht die letzte. Sie enthält Negatives, aber auch ein kleines Lob. Die Reise ging nach Norden, an die Nordsee. Die liegt in der Tat weit weg von den Mitte Baden-Württembergs. Die Fahrzeit mit der Bahn sollte etwa acht Stunden betragen und über Neumünster führen. Der ICE startete pünktlich und erreichte mit nur geringer Verspätung den Raum Frankfurt. Aber dann war kein Durchkommen mehr zum Bahnhof am dortigen Flughafen. Eine Weiche ließ sich nicht mehr bewegen. Bald stellte sich heraus, dass ihre Reparatur länger dauern würde. So entschied die Fahrdienstleitung, man werde „einen kleinen Umweg“ über den Frankfurter Hauptbahnhof machen. Der dauerte fast eine Stunde, weil der Zug dafür nicht eingeplant war. Schließlich fuhr man mit über 100 Minuten Verspätung weiter durchs Ruhrgebiet in Richtung Hamburg. Die türkischen Fans, die auf dem Weg nach Dortmund waren, wurden allmählich unruhig. Wir wurden es auch, weil man wegen der Verspätung an höherer Stelle beschloss, den ICE in Hamburg zu stoppen und nicht bis Kiel weiterzufahren. Also auch nicht nach Neumünster. Zum Glück gibt es den DB-Navigator. Er empfahl einen RE in Richtung Kiel, der über Neumünster fahren sollte. Leider war auch er so verspätet, dass wir den Anschluss an den Zug in Richtung Nordseeküste verpassten. Auf den nächsten und letzten warteten wir über mehr als eine Stunde auf dem tristen Neumünsterer Bahnhof. Immerhin, wir kamen an: Statt um acht, waren wir um Mitternacht – mit vier Stunden Verspätung am Ziel. Und das Positive? Unsere Beschwerde ist bei der Deutschen Bahn angekommen. Die hat uns 20 Tage nach der Einreichung schriftlich mitgeteilt, dass unser Antrag auf Erstattung bei ihr eingegangen sei. Leider sei derzeit wegen der „angespannten Betriebsqualität“ das „Antragsaufkommen“ so hoch, dass es mit der Bearbeitung dauern werde. Das kleine Lob wird erteilt für den „Zwischenbescheid“.