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Gesellschaft Schule

Maskiert Beschulte

Wir sind in der zweiten Welle, sagen die einen, man darf die Zahl der Neuninfektionen nicht überbewerten, die anderen. Wer das sagt, das sind Fachleute. Unter ihnen gibt es intensiv vor dem Virus Warnende und solche, die vor Panik warnen. Wir schlichten Staatsbürger schauen mit Verwunderung auf diese Rede- und Schreibschlachten und neigen dazu, daraus falsche Schlüsse zu ziehen – den, dass alles nicht so schlimm ist, oder den, dass es furchtbar schlimm ist. Für die Schulen ziehen die Zuständigen in Esslingen und Stuttgart (beide liegen über der Zahl 50) unterschiedliche Schlüsse hinsichtlich der Maskierung von Schüler*innen. In Esslingen gibt es sie nicht, in Stuttgart ist sie ab Klasse 5 vorgeschrieben. Häckerling stellt sich vor, wie eine mundgeschützte Lehrkraft mundgeschützte Lernende beschult. Versteht der/die eine, was der/die andere sagt? Hört man die korrekte Aussprache von Vokabeln? Das ist wie bei einem Radio, dessen Empfang gestört ist. Muss diese Schulmaskierung sein? Ist sie wissenschaftlich begründet? Oder weiß das keiner und man stapft kompasslos durch den Nebel der virologischen Cassandra-Rufe. Natürlich werde ich jetzt falsch verstanden, als leichtsinniger Querdenker apostrophiert oder als verantwortungsloser Virenverbreiter. Ich wehre mich: Häckerling möchte gerne, dass die man in der Schule fachlich begründet agiert. Etwas anderes ist einem soliden Schulsystem nicht gemäß. Dort lehrt und lernt man nämlich auf der Grundlage gesicherter Erkenntnisse, meistens jedenfalls.

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Gesellschaft Schule

Angegriffene Pädagogen

Soll ich Pädagog*innen schreiben, mit einem Stern in der Mitte? Nun, eine Sternstunde war es nicht, als gestern die neuen Zahlen zur Aggressivität von Schülern gegenüber Lehrerinnen und Lehrern bekanntgegeben wurden, eher ein Stunde der Wahrheit. Viele, die öffentliche Aufgaben bekleiden, werden zunehmend attackiert. Ersthelfer, Polizisten, Politiker, Pflegende und eben auch Lehrkräfte. Dabei überwiegen die psychischen Attacken, worunter man sich Beleidigungen, Verunglimpfungen, Herabwürdigungen und dergleichen vorstellen muss. Auch physische Angriffe habe es mehr gegeben. Nun wird gefordert zu reagieren. Aber wer soll wie reagieren? In den USA würde die Bewaffnung der Lehrenden gefordert. Wir werden es wohl eher mit sanfteren Mitteln versuchen. Vielleicht sollte man die Motive der Aggressiven erforschen. Aber bis eine Studie zu Ergebnissen kommt, dauert es Jahre. Schon jetzt muss die Schule, genauer: die Schulleitung, vor der Verhängung einer Erziehungs- und Ordnungsmaßnahme alle Seiten anhören: den Täter, die Eltern, die Klassenkonferenz. Das ist ausreichend, um falsche Reaktionen zu verhindern. Aber was sind die richtigen? Natürlich wird man es zunächst mit pädagogischen Mitteln versuchen, Gesprächen, Strafarbeiten, in denen die Täter ihre Motive schriftlich niederlegen müssen. Manchmal hilft das weiter, zumindest erhöht es Verständnis für die Tat. Aber wer einen Pädagogen oder eine Pädagogin attackiert hat, darf nicht ohne Sanktion davonkommen. Wenn das Nachsitzen nicht ausreicht, ist ein Ausschluss auf Zeit fällig. Auch der verordnete Wechsel in eine Parallelklasse kann etwas bewirken. Und er ist schon deshalb geboten, weil der attackierten Lehrkraft eine weitere Unterrichtung des Übeltäters nicht mehr zuzumuten ist. Hartnäckig Aggresive müssen die Schule verlassen. Wehrlos ist die Schule nicht, sie muss sich aber auch wehren. Die Schulverwaltung ist gehalten, den Schulen den Rücken zu stärken. Klare Worte gegenüber Eltern sind alternativlos. Einigkeit im Kollegium erhöht die Wirkung der Maßnahmen.

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Politik Schule

Schulpolitisches Gipfeltreffen

Wenn nichts mehr hilft, muss man sich auf höchstem Niveau treffen, auf dem Gipfel sozusagen. Das ist nicht räumlich, sondern politisch zu verstehen. Die höchsten Repräsentanten, natürlich die Kanzlerin eingeschlossen, treffen sich und beraten das Problem. Gestern ging es um die Schule. Deshalb war es ein Schulgipfel. Man unterhielt sich über deren Probleme: Wie halten wir es mit den Pandemieregeln im Schulhaus? Wie schaffen wir es, die Schulen digital voranzubringen? Grundsätzlich gilt: Wir wollen die Schulen nicht mehr schließen. Und wenn wir sie doch schließen müssen, sollte das mit dem elektronischen Fernunterricht besser klappen. Eigentlich sind das einfache Probleme, sollte man meinen: AHA gilt auch in der Schule – Abstand und Hygiene, und wenn nötig Atemmasken. Und das Digitale? Dafür hat man vor Jahren einen Pakt geschlossen. 5 Milliarden sollten fließen. Aber sie wollen und wollen nicht bei den Empfängern ankommen. Jetzt hat man erkannt, woran das liegt: Die bürokratischen Hürden sind zu hoch. Also hat der Gipfel in seiner Weisheit beschlossen, diese Hürden abzubauen. Alles klar? Dass damit die digitale Lehrkompetenz noch lange nicht gesteigert ist, wen juckt es? Lehrer müssen das mit den Computern einfach können. Und wenn nicht? Dann sollen sie es lernen. Und wie? By doing.