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Uninformiertes Ministerium

Die Voraussetzung für einen erfolgreichen Schulbesuch ist die Beherrschung der Landessprache. Das gilt grundsätzlich, also auch in Baden-Württemberg. Dort ist das Kultusministerium zuständig für das Deutschlernen der Kita-Kinder. Daher – denkt man als interessierter Laie – sollte besagtes Ministerium wissen wollen, wie es mit der Sprachvermittlung in den Einrichtungen für die frühkindliche Betreuung steht. Wie viele Sprachvermittlerinnen arbeiten in den Kitas? Wie lange beschäftigen sie sich pro Woche mit den Kindern, die von Haus aus der deutschen Sprache nicht mächtig sind? Wenn man das weiß, kann man politisch reagieren, also „nachsteuern“, will sagen: die Sprachvermittlerschar klüger verteilen oder vergrößern oder wenn nötig schulen. Der heutigen Tageszeitung ist zu entnehmen, dass dem Ministerium nicht bekannt ist, wie es in der Praxis mit der Sprachvermittlung in den Kitas steht. Es gibt keine Zahlen. Offenbart lebt man dort nach dem Grundsatz: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Wenn ich die Praxis nicht sehe, kann ich mich auf die Theorie beschränken, die da lautet: Es gibt Sprachvermittlung in den Kitas des Landes. Ob sie etwas taugt, ob sie ausreicht oder nicht, das will man höheren Orts offenbar nicht wissen. Bisher dachte Häckerling, dass die politisch Handelnden an einer Evaluation ihres Handelns interessiert sind. Falsch gedacht. Man lernt doch nie aus.