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Die Börse und das verschossene Pulver

Es ist ja nicht das erste Mal, dass die Kurse an der Börse fallen. Man muss sich nur den 10-Jahre-Verlauf ansehen, dann kann man die Anstiege und die immer wieder auftretenden Abstiege des DAX schön nachvollziehen. Gewonnen haben bei dieser Achterbahnfahrt nur diejenigen nichts, die dem Märchen geglaubt haben, Aktien seien eine langfristige Anlage und daher auf lange Sicht  steigend. Gewonnen haben vor allem jene Zeitgenossen, die ihre Aktien oder Fonds verkauft haben, ehe die Kurve wieder nach unten zeigte – also die Spekulanten.

Es wird behauptet, die Börse bilde die Erwartungen für die künftige die Wirtschaftsentwicklung ab. Das derzeitige Sinken der Kurse sagt uns also: Es wird mal wieder schlechter. Die andere Behauptung ist, an der Börse sei man enttäuscht über die Politik. Sie finde keine Lösung für die Finanzkrise und habe ihr Pulver verschossen. Bei der Metapher vom Pulver denke ich an Geld. Das haben die Regierungen offenbar verpulvert, was man daran sieht, dass nunmehr alle Staaten hoch verschuldet sind. Die derzeitige Verschuldung ist im Wesentlichen die Folge der diversen aufgespannten Rettungsschirme und geschnürten Konjunkturpakete. Die haben sehr viel Geld gekostet. Das ist nun weg. Das Pulver ist verschossen. Es hat sich ausgerettet und ausgeschnürt. Die Aussichten sind düster.

Früher musste man in einer solchen verzweifelten Lage den Offenbarungseid leisten. Der wäre auch in diesen, unseren Zeiten fällig.