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Faule Männer

Ein Thema, so recht geeignet für den heutigen Tag: Asche auf das Haupt der faulen Männer. Eine Studie hat wieder einmal bestätigt, dass den Frauen den Haushalt überlassen. Sie putzen nicht den Boden, stauben nicht ab, weder mit dem Tuch noch mit dem Sauger. Sie befüllen nicht die Waschmaschine, bügeln nicht, kochen nicht, waschen nicht ab. Stattdessen sitzen sie auf der Couch und sehen fern. Fußballspiele zum Beispiel. Schande über sie! Sie sind Paschas, diese Männer, die sich von ihren Frauen bedienen lassen. Nicht einmal das Bier holen sie aus dem Keller. Und tragen die leeren Flaschen nicht wieder runter. Sie trennen den Müll nicht, fahren nicht zum Wertstoffhof, lassen sogar die Frau die schweren Mülltonnen transportieren. Und wenn sie Kinder haben, geben sie nicht das Fläschchen, wechseln die Windeln nicht, singen kein Schlaflied. Stattdessen sitzen sie auf der Couch und … Die Männer tun eigentlich gar nichts, die paar Stunden am Arbeitsplatz nehmen sie als Erholungsphase. Sie kaufen nicht ein, sie bestücken nicht den Kühlschrank oder die Kühltruhe, sie machen keine Bankgeschäfte, kontrollieren die Kontoauszüge nicht, die Steuererklärung überlassen sie der Frau. Ebenso das Bezahlen der Rechnungen per Online-Banking. Und wenn etwas defekt ist, verlangen sie von der Frau, dass sie den Handwerker ruft. Der neue deutsche Mann ist sich zu gut dafür, selbst etwas zu reparieren. Stattdessen sitzt er … Er ist zum Symbol einer kranken Gesellschaft geworden. Er liest vielleicht noch die Zeitung und blickt auf sein Smartphone, aber ansonsten ist er einer, der die Frauen ausbeutet. Stimmt’s?

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Unausgewogene Verteilung oder Weibliche Unterbezahlung und akademische Unterzahl

Mit zwei bedenklichen Informationen warten die Zeitungen heute (am 9.9.09) auf: in Deutschland werden die Frauen schlechter bezahlt als die Männer und in genau diesem Land gibt es auch zu wenig akademisch ausgebildete Menschen. Hängt das miteinander zusammen?

Auf den ersten Blick nicht. Aber vielleicht auf den zweiten. Die schlechtere Bezahlung der Frauen spielt sich in der Privatwirtschaft und nicht im öffentlichen Dienst ab. Der Staat macht beim Gehalt keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern. In den Besoldungstabellen wird nicht zwischen männlich und weiblich unterschieden. Aber in der privaten Wirtschaft gibt es offenbar große Unterschiede. Und warum? Sind die Gewerkschaften zu schwach oder zu wenig daran interessiert, dem weiblichen Teil der Beschäftigten höhere Löhne zu erstreiten?

Was die laut OECD unzureichende Zahl an ausgebildeten Akademikern angeht, so sind hier die Bundesländer in der Pflicht. Wenn man deren Ausgaben für den Bildungsbereich zusammenzählt, kommt man für die gesamte Republik offenbar zu einem Betrag, der allenfalls ausreicht, Deutschland einen Platz im hinteren Drittel der Staatengemeinschaft zu verschaffen. Für ein Gemeinwesen, dessen Zukunft von der Ausbildung seiner Jugend abhängt, ist das ziemlich blamabel.

Und worin besteht der Zusammenhang zwischen den benachteiligten Frauen und der Unterzahl bei den Akademikern? Vielleicht darin, dass wir zu wenig Frauen in gut bezahlten Leitungspositionen, zum Beispiel in der Schulverwaltung, haben? Würden sie wenn es anders wäre, dafür sorgen, dass die öffentliche Hand mehr Geld für die Ausbildung aufwendet? Wenn es so wäre, dann ließen sich zwei deutsche Probleme auf einmal lösen. Aber möglicherweise ist die Realisierung doch nicht ganz so einfach.