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Über Hundertfünfzig

Wenn die Zahl 150 kleingeschrieben worden wäre, hätte es nicht gestimmt; denn es sind erst 150 Einträge im „Häckerling“ und der Sprung darüber liegt in der Zukunft. Was also ist zur genannten Zahl zu sagen? Dass sie den Schreiber erstaunt, ob ihrer Höhe natürlich nur.

Das Schreiben in ein oder einen Blog ist ein Stück (eitler?) Selbstdarstellung. Das sei am Aschermittwoch 2010 nicht verschwiegen. Menschen, die sich mit ihren Verlautbarungen nicht mit dem stillen Kämmerlein zufrieden geben wollen, setzen sich an den Rechner und arbeiten sich an einem Thema ab. Das kann dann lesen, wer mag. Es ist auf jeden Fall zugänglich und hinterlässt eine unlöschbare Datenspur. Es ist auch angreifbar und stellt den Schreiber bloß. Aber das muss er aushalten, sonst soll er schweigen.

Häckerling hat seine Themen ein bisschen ausgeweitet: Politiker sind dazugekommen und Bücher bzw. die Verfasser davon. Geblieben ist die Schule als ein Feld durchaus heftiger Diskussionen. Auch wenn es dabei selten zu Einvernehmen kommt, muss die „Bildungspolitik“ – was immer auch die Politik unter Bildung verstehen mag – aufs Tapet kommen. Oder mit anderen Bildern: Die Suppe muss ständig umgerührt werden, das Eisen darf nicht erkalten, unaufhörliche Reanimation könnte dem Patienten Schule das Überleben sichern.

Wie es mit der Nachfrage nach diesem Blog hier steht, weiß dessen Schreiber nicht, nicht mehr. Die Zahlenangaben am rechten Rand hatten etwas Surreales; sie tauchen daher seit einiger Zeit nicht mehr auf. Doch dass er gelesen wird, zeigt sich an den Kommentatoren. Denen vor allem gilt ein ganz besonderer Dank: Nana vor allem und Boris, die sich als die treuesten Stellungnehmer gezeigt haben. Aber auch den Neuen in dieser Rolle sei Dank. Es lebe die Kultur des demokratischen Diskurses!

(Blog-Eintrag Nr. 150)

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Übersehen – Blog-Eintrag 125

Wieder einmal hat Häckerling, der Blog-Schreiber aus Sindelfingen, Anlass, ein kleines Jubiläum zu begehen. Zum Jubeln ist ihm allerdings nicht, weniger wegen der bescheidenen Resonanz seines Internet-Tagebuchs, sondern weil diese runde Eintragung mit einem äußerst kantigen Weltereignis zusammenfällt. Es ist der Tag des Scheiterns der Großen dieser Welt. Sie haben sich zu Großem auf den Weg nach Kopenhagen begeben und dort nicht einmal etwas Kleines zustande gebracht. Kleinlaut und hoffentlich auch schuldbewusst sind die Klimaverbesserer wieder nach Hause gereist.

Dass sie scheitern würden, haben viele vorausgesehen. Die professionellen Unken haben es schon immer gewusst, dass in Dänemark nichts herauskommen würde. Andere allerdings, die professionellen Optimisten, meinten den politischen Betrieb so gut zu kennen, dass sie die Meinung vertraten, man könne sich ein Scheitern des Klimagipfels nicht leisten und würde daher auf den letzten Drücker zu einem passablen Ergebnis kommen. Fazit: Die Unken hatten recht.

Das Klima wird sich um diese Konferenz nicht scheren und sich so entwickeln, wie es das schon immer getan hat: unerwartet. Es war ja auch dem Ganzen nicht förderlich, dass just dann, als es um die Bekämpfung Welterwärmung gehen sollte, eine ziemliche Kälte Europa heimsuchte. Als ob sich das Klima über den Klimagipfel lustig machen wollte.

Der Eintrag 125 an diesem 19. Dezember 2009 handelt vom Übersehen, dem eigenen Übersehen-Werden ein wenig, aber mehr noch von dem, was die Weltpolitiker übersehen haben: Indem die Großen der Welt keinen Beitrag gegen die Erwärmung der Erde leisteten, trugen sie um so mehr zur Steigerung der Verdrossenheit über sie selbst bei.

(Blog-Eintrag Nr. 125)

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Ununterbrochen – hundert Einträge im Blog

Die Stuttgarter Zeitung hat unlängst zwei Schreiber (Glaser und Reiter) zu Kommentaren über das Bloggen aufgefordert. Die Meinungen der beiden sind konträr. Während der Erstgenannte in solchen elektronischen, freien, zwanglosen Äußerungen eine Chance für die Demokratie sieht, kann Letzterer dies überhaupt nicht erkennen. In den Blogs werde zu viel gerülpst. Es fehle ihnen an einer Kultur der Diskussion. Insofern gereichten sie der Demokratie nicht zum Vorteil.

Nun kann man dem Blog Häckerling schwerlich vorwerfen, dass in ihm auf unkultivierte Weise Stellung genommen wird. Im Gegenteil: Kein Kommentar gab sich unschicklich oder sprachlich unzumutbar. Das Niveau der Fremdbeiträge war inhaltlich und sprachlich hoch. Häckerling selber hat zwar manchmal geklotzt, aber nicht gekotzt oder gerülpst. Findet er jedenfalls selbst.

Nun sind es also hundert Einträge. An den Themen hat sich wenig geändert. Am Zuspruch auch nicht viel. Nur kurz vor der Wahl zum Bundestag haben über 160 Besucher den Blog aufgerufen. Offenbar, sagt die Statistik, fanden die Einträge zur Bildungspolitik Interesse.

Derzeit bewegt sich die Zahl der Gäste wieder um die 50. Vermutlich sind das treue Leser. Sie werden sich – hoffentlich – manchmal unterhalten haben, manchmal auch geärgert, nehme ich an. Die Lust, einen Kommentar zum Eintrag zu schreiben, hat deutlich abgenommen. Was wohl der Grund dafür ist? Als Blogger schreibt man ins Blaue, denkt sich diesen Leser oder jene Leserin und hofft auf deren Zu- oder Widerspruch.

Der erste Eintrag, veröffentlicht am 11.5.09, monierte, dass – entgegen der Ankündigung – die Protokolle des Kreistags von Böblingen auf der Homepage des Landkreises nicht zugänglich waren. Das hat sich inzwischen geändert; auch wichtige Sitzungsunterlagen sind nun nachzulesen. Ein Anlass zum Blog-Schreiben ist hinfällig geworden.

Wie soll es weitergehen? Häckerling könnte den hundertsten Beitrag zum Anlass nehmen, das Tagebuch zu schließen. Aber vielleicht ergibt sich auch künftig noch das eine oder andere „reizende“ Thema.