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Verdreifachte Anstrengungen

Um das Zwei-Grad-Ziel noch zu erreichen, bedarf es, ist zu hören, ab jetzt verdreifachter Anstrengungen. Ehe ich auf das Adjektiv eingehe, ein Blick auf das Substantiv: ein abstraktes Wort im Plural, eine Nominalisierung des Verbs „anstrengen“, mit dem wir als Pädagogen unsere unguten Erfahrungen haben. Der Appell an den Schüler, sich mehr anzustrengen, gehört zu den sinnlosen Silben im Lehreralltag. Vielleicht ist es der Bestandteil „streng“, der hier hinderlich ist. Einem Sportler kann man ansehen, ob er sich anstrengt, einem Lernenden nicht, einem Staatswesen erst recht nicht. Da bringt auch die Mehrzahl nichts. Wir haben uns bisher beim Klima kaum angestrengt, eine dreifache Anstrengung bringt da nur wenig Zuwachs. Es wird Auto gefahren und gereist, was das Zeug hält – nicht umsonst sind wir Reiseweltmeister. Den Ausbau des Nahverkehrs verstehen wir als dessen Verteuerung. Wir heizen (bald jedenfalls, wenn es kälter wird) und erzeugen Strom aus Braunkohle, und wir wollen davon auch nicht lassen. Man müsste ja Braunkohlearbeiter umschulen, wie furchtbar. Es gibt alternative Energie, aber sie vom Norden in den Süden zu transportieren, überfordert unsere Kräfte. Derzeit feiern wir Lichtorgien in den Städten – je heller, desto besser. Angeblich werde da kaum Strom verbraucht. Aber die Zeit der Märchen ist leider vorbei. Warum es in den Städten immer heller werden soll im Advent, das erschließt sich vielleicht den Verkäufern von Glühbirnen und dem Stadtmarketing. Mit dem Advent selbst hat das nichts zu tun. Verdreifachte Anstrengungen, ja, aber nur beim Energieverbrauch.

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Das Klima und die Grippe

Das Wetter in Südafrika war und ist normal, die Klimakonferenz war es auch. Was dabei herausgekommen ist, darf man auch als normal ansehen: ein Kompromiss, der die Lösung der Probleme um zehn Jahre vertagt. Doch was sind schon zehn Jahre, wo wir in Mitteleuropa in Jahrtausenden rechnen, wenn es um Eiszeiten und Wüstenphasen geht! Der Menschen ist nicht geeignet, Probleme (z. B. das Erderwärmung) ernst zu nehmen und gar anzupacken, die erst auftreten, wenn man selbst nicht mehr vorhanden ist.

Im Übrigen gibt es immer noch Wissenschaftler, die uns sagen, dass dieses Problem möglicherweise gar keines ist. Und wenn ich dann noch hören muss, dass die Lösung dieses vielleicht gar nicht bestehenden Problems viel Geld kosten würde, werde ich mich hüten, irgendwelche Versprechungen hinsichtlich der Senkung meines CO2-Ausstoßes abzugeben. Das fällt den Europäern schon schwer, wie erst den Amerikanern oder Chinesen.

Was hat das mit der Grippe zu tun? Nur wenig. Aber bei der Vernichtung des nicht gebrauchten Schweinegrippeimpfstoffs hat das Fernsehen, das alles bebildern muss, Menschen reden lassen, die sich nicht haben impfen lassen, weil sie dieser Panikmache keinen Glauben geschenkt haben. Auch hier gab es Fachleute, die sie in ihrer Impfabstinenz unterstützt haben. Nun ist eine Grippe wesentlich erlebnisnäher als ein Klimawandel. Warum also sollten sich unsere Normalmenschen von der Klimapanik anstecken lassen? Der Druck der „Basis“ auf die Verantwortlichen ist weltweit zu schwach, als dass er sich auf deren Handeln auswirken würde. 2020 sieht man weiter und vielleicht sogar deutlich den Wandel des Klimas. Vorher gibt es noch ein paar Mal Grippealarm und vielleicht bricht auch eine richtig aus. Wir Menschen lernen von der Realität.