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Übersehen – Blog-Eintrag 125

Wieder einmal hat Häckerling, der Blog-Schreiber aus Sindelfingen, Anlass, ein kleines Jubiläum zu begehen. Zum Jubeln ist ihm allerdings nicht, weniger wegen der bescheidenen Resonanz seines Internet-Tagebuchs, sondern weil diese runde Eintragung mit einem äußerst kantigen Weltereignis zusammenfällt. Es ist der Tag des Scheiterns der Großen dieser Welt. Sie haben sich zu Großem auf den Weg nach Kopenhagen begeben und dort nicht einmal etwas Kleines zustande gebracht. Kleinlaut und hoffentlich auch schuldbewusst sind die Klimaverbesserer wieder nach Hause gereist.

Dass sie scheitern würden, haben viele vorausgesehen. Die professionellen Unken haben es schon immer gewusst, dass in Dänemark nichts herauskommen würde. Andere allerdings, die professionellen Optimisten, meinten den politischen Betrieb so gut zu kennen, dass sie die Meinung vertraten, man könne sich ein Scheitern des Klimagipfels nicht leisten und würde daher auf den letzten Drücker zu einem passablen Ergebnis kommen. Fazit: Die Unken hatten recht.

Das Klima wird sich um diese Konferenz nicht scheren und sich so entwickeln, wie es das schon immer getan hat: unerwartet. Es war ja auch dem Ganzen nicht förderlich, dass just dann, als es um die Bekämpfung Welterwärmung gehen sollte, eine ziemliche Kälte Europa heimsuchte. Als ob sich das Klima über den Klimagipfel lustig machen wollte.

Der Eintrag 125 an diesem 19. Dezember 2009 handelt vom Übersehen, dem eigenen Übersehen-Werden ein wenig, aber mehr noch von dem, was die Weltpolitiker übersehen haben: Indem die Großen der Welt keinen Beitrag gegen die Erwärmung der Erde leisteten, trugen sie um so mehr zur Steigerung der Verdrossenheit über sie selbst bei.

(Blog-Eintrag Nr. 125)