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Abstrakte Gedanken

Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg hat sich Gedanken gemacht, nicht nur über den Zustand der Welt, sondern auch über die Schulen von the Länd. Die bringen eher mittelmäßige Schülerinnen und Schüler hervor. Das aber entspricht nicht dem Anspruch eines Bundeslandes, das sich zu den Besten zählt. Und was ist beim bildungspolitischen Nachdenken des Landesherrn herausgekommen? Zwei Erkenntnisse: Die eine besteht darin, dass es nach seinem Dafürhalten nicht genüge, dass jeder Lernende ein Tablet hat (so weit sind wir sowieso noch nicht), sondern dass man auch eine pädagogisch sinnvolle Nutzung dieser Geräte erreichen müsse. Wie wahr! Das ist eine Forderung, die seit Jahren erhoben wird. Es wäre die Aufgabe seiner Regierung (gewesen), hierzu Konzepte vorzulegen, Bildungspläne und Handreichungen, die es den Schulen erleichtert hätten, bei diesem Thema voranzukommen. Die zweite Erkenntnis Kretschmanns beginnt mit einem Tadel der Lehrerverbände. Sie würden immer nur neue Stellen fordern (haben wir denn genug?), man müsse, fordert er, mehr „inhaltlich“ diskutieren. Wie wahr! Dann möge seine Kultusministerin endlich etwas vorlegen, worüber man diskutieren kann. Welche Kompetenzen sollen die Schülerinnen und Schüler erwerben? Oder gar keine mehr, sondern nur noch Inhalte? Und welche sind wichtiger geworden, welche entbehrlich? Sind zum Beispiel Schreiben, Lesen und Rechnen noch wichtig? Der Ministerpräsident ist auf dem richtigen Weg, aber leider erst an dessen Anfang.

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Machtverliebter Grüner

Das muss man erst einmal hinbekommen: aus einer längst gefällten Entscheidung eine medial aufgehübschte Veranstaltung zu machen. Wer hätte je gezweifelt, dass der Herr K. so lange als Minischterpräsident walten möchte, bis es einfach nicht mehr geht. Sorgfältig war er darauf bedacht, keinen innerparteilichen Konkurrenten aufzubauen. Wer sollte, wer soll es denn sonst machen außer ihm? Wer außer K. kann das überhaupt? Es gab mal eine Zeit, in der die Grünen verlangten, dass Mandate nach einer halben Legislaturperiode abgegeben werden, weil man damals wusste, dass langes Innehaben von Ämtern den Abstand von der „Basis“ zu sehr vergrößert. Gibt es bei den Grünen das Wort „Basis“ überhaupt noch? Man kann mit Fug sagen: Sie sind im parlamentarischen System angekommen. Und dass K. dann fast 73 ist, wenn er, wiedergewählt (was sonst?), sein altes Amt wieder neu antritt, wen kümmert’s? Andere schickte man mit 65 (oder jetzt 66) in den Zwangsruhestand und fragte sie nicht, ob sie vielleicht noch arbeiten wollen. Wieder andere sind von ihrer Berufsarbeit so erschöpft, dass sie den Ruhestand lange vor 65 herbeisehnen. Offenbar ist das Amt des MP nicht so anstrengend. Es gibt halt doch so manches Annehmliche in dieser Position. So werden wir den weitere Jahre grün regiert werden, ohne dass man etwas davon merkt.

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Markante K-Sätze

Selten war die Tageszeitung so reich an markanten Sätzen des Minischterpräsidenten wie die heutige. Nicht nur, dass er bekannte, noch schlechter Englisch zu sprechen als sein Vorgänger Oettinger. Daher sei er nicht der Richtige, sich zum Schwierigkeitsgrad des Englisch-Abiturs zu äußern. Vor allem der folgende, im gleichen Kontext formulierte Grundsatz verdient es, in Stein gemeißelt oder auf die Homepage des Schulministeriums gesetzt zu werden: „Es gibt kein Recht auf ein leichtes Abitur.“ Wo er Recht hat mit einer Feststellung der Rechtlosigkeit, darf man Kretschmann nicht widersprechen. Die Unsitte der Sternchenthemen, zu denen es alle Prüfungsanforderungen günstig zu kaufen gibt, und die Fortschreibung der immer gleichen Prüfungsaufgaben, die man ebenfalls erwerben und trainieren kann, muss ein Ende haben. Doch es gibt noch einen weiteren K-Satz in der heutigen Zeitung, über den nachzudenken sich lohnt: „Der Unterricht der Lehrer muss anders oder besser werden.“ Ohne es ausdrücklich zu sagen, meint er gewiss auch die Lehrerinnen mit diesem Diktum. Häckerling kommt aber hier beim Wörtchen „anders“ ins Grübeln. Auf „besser“ kann man sich schnell einigen, weil jeder damit etwas Positives assoziiert. Aber was meint Kretschmann mit dem „anderen“ Unterricht? Weniger oder mehr Frontalunterricht, Gruppen- und Projektarbeit? Mehr oder weniger Selbstständigkeit der Lernenden? Mehr oder weniger Faktenvermittlung bzw. Problemorientierung? Mehr oder weniger Spaß beim Lernen? Strengere oder laxere Kontrolle der Schülerleistungen? Mehr oder weniger Einforderung disziplinierten Verhaltens im Unterricht? Die Debatte kann beginnen oder besser gesagt: weitergehen.