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Gasförmige Erregung

Es war eigentlich zu erwarten, dass durch Nord Stream 1 wieder Gas fließen würde. Schließlich wollen die Lieferanten ihr Gas loswerden und Geld verdienen. So ein Krieg ist schließlich nicht billig. Die Aufgeregtheit in diesem, unserem Lande war in den letzten Wochen reichlich hoch. Man spielte Szenarien durch, mimte den Katastrophenfall, stritt über die Bevorzugung bestimmter Gruppen von Gaskunden – die Privathaushalte oder die Industrie – als ob nicht beide wichtig wären. Im Grund geht es um ein ausgewogenes Beliefern aller. Die deutsche Panik muss den russischen Kriegsherrn belustigt haben, konnte er sich doch allerlei Szenarien ausdenken, wie er uns im Westen ärgern könnte. Das müssten wir inzwischen gelernt haben: Der Mann mit dem Vornamen Vladimir (Waldemar) ist ein gewiefter Spieler. Er ist ein Mann der Überraschungen, der mal das eine sagt, mal das andere, aber dann evtl. etwas ganz anderes macht. Er scheint uns im Zocken immer einen Zug voraus zu sein. Und das Gas? Wir werden welches haben, aber natürlich nicht so viel, dass wir es vergeuden können. Also ist der Gedanke, sparsam damit umzugehen, gut. Aber eigentlich sollten wir ja mit den Ressourcen immer sparsam umgehen.

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Russische Chance

Wir sind derzeit nicht gut zu sprechen auf alles Russische. Aber das pauschale Ablehnen ist natürlich falsch und unangemessen. Es gab sogar im Dritten Reich Menschen in aller Welt, die sich positiv über die deutsche Kultur, die Musiker, Denker, Schriftsteller, Wissenschaftler ausließen. Auch die deutsche Sprache konnte nichts dafür, wenn sie von ungebildeten Nazis missbraucht wurde. Puschkin, Dostojewski, Tolstoi sind nicht daran schuld, dass Männer wie Putin und Lawrow Lügen in russischer Sprache verbreiten. Zumal offenbar nicht alle Russen geschlossen hinter ihren Führern stehen. Dass eine junge Frau es wagte, in einem Staatssender ein Plakat gegen den Krieg in die Höhe zu halten, ist beeindruckend. Die Russen haben eine Chance. Wenn eine entschlossene Gruppe von schwer bewaffneten Militärs es schaffen würde, die Kriegsverbrecher im Kreml in ihre Macht zu bekommen, wäre das ein besonderes Zeichen. Wenn man sie dann an das Tribunal in Den Haag überstellen würde – noch besser. Vielleicht gibt es im Hintergrund einen Politiker, der pragmatisch denkt und das Selbstbestimmungsrecht der Völker respektiert. Auch Gorbatschow tauchte mal wie aus dem Nichts auf. Und wenn es zum Tyrannenmord käme? Es gibt Schlimmeres. Wir Deutschen haben es auch nur geschafft, Politiker aus der zweiten Reihe umzubringen (Erzberger zum Beispiel), sind aber bei AH gescheitert. Hätten die Attentäter Erfolg gehabt, wäre vielen Menschen bis Mai 1945 der Tod erspart geblieben. Und wo bleibt die Ethik? Auch wenn Jesus die Feindesliebe propagiert hat, man sollte nicht vergessen, dass er selbst das Opfer eines Justizmordes wurde.

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Geliebter Kriegsverbrecher

Auch Adolf Hitler hatte seinen Fanclub. In jedem Land gab es Gruppen, die seine Politik unterstützten, selbst im neutralen Schweden und sogar in den USA. Dort findet der Kriegsverbrecher P. auch derzeit Unterstützung, vor allem in der rechten Szene und beim TV-Sender Fox-News. Trump ist der Meinung, mit ihm hätte es den Krieg in der Ukraine nicht gegeben. Wahrscheinlich hätte er das Land von sich aus den Russen überlassen. Pech für P, dass T nicht mehr an der Macht ist. Aber was nicht ist, kann ja wieder kommen. Doch wir sollten nicht mit dem Finger auf andere zeigen. Auch hier gibt es Unterstützer des russischen Präsidenten. Da wäre zum Beispiel sein Kumpel Schröder, der gutes Geld damit verdient, dass er Putin einen „lupenreinen Demokraten“ nennt. Und dann gibt es noch, leider lässt es sich nicht verschweigen, unter den sogenannten „Russlandsdeutschen“, also jenen Menschen, die wir aus Russland nach Deutschland gelockt haben, etliche, die alles glauben, was ihnen die russische Propaganda erzählt. Sie stehen in Treue fest zu P. Sie glauben, er wolle die Ukraine nur „heim ins Reich“ holen, wo sie schließlich hingehöre. Wenn dazu eine kleine militärische Operation nötig ist, dann muss das halt sein. Die Bilder von toten Zivilisten und zerschossenen Wohnhäusern sind in den Augen dieser Fans nur Fakes der ukrainischen Propaganda. Ein Russe schießt nicht auf Zivilisten, sondern nur auf Nazi und Bewaffnete. Für seine Anhänger ist Putin der größte Feldherr aller Zeiten, ein guter Mensch, der endlich das Werk Peters des Großen oder des Schlächters Stalin zu Ende bringt, das russische Reich, das bis an die Elbe reicht.