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Schlecker und die FDP

Es ist doch gut, wenn man als gescheiterter Insolvenzverwalter einen Schuldigen findet. Es ist die Partei der Liberalen; sie habe, sagt der Erfolglose, eine Rettung der Schlecker-Kette vereitelt. Warum? Weil sie sich einer Auffanggesellschaft verweigert habe.

Da macht es sich einer sehr einfach. Niemand hat Schlecker daran gehindert, seine Geschäfte zu machen, niemand hat ihm untersagt, Menschen zu beschäftigen. Er hat Mitarbeiterinnen eingestellt, ohne dass sich der Staat eingemischt hätte. Er hat Geld verdient, es hoffentlich auch versteuert, hat lange gegen Bestimmungen verstoßen und erst nachgegeben, als ihm die Gewerkschaft auf die Pelle rückte. Schlecker hat die freie Marktwirtschaft genutzt. Das war sein gutes Recht. Dass er sein Unternehmen nun in den Sand gesetzt hat, ist schlecht für ihn, aber liegt nicht in der Verantwortung der Gesellschaft.

Nun gibt es Arbeitslose. Das ist für die Betroffenen schlimm. Aber es gibt in unserem Sozialstaat eine Institution, die sich um diese Menschen kümmern muss, die das auch kann und die es auch erfolgreich tut. Sie wird viele Schlecker-Leute vermitteln können, wenn auch nicht alle. Wir haben in Deutschland noch fast drei Millionen Menschen ohne Job, Opfer der Pleite von X oder Y oder Z oder auch ihres eigenen Versagens.

Die SPD hätte gern zig Millionen der Baden-Württemberger Steuerzahler für die Schlecker-Opfer geopfert. Die FDP hat auf die Spielregeln der sozialen Marktwirtschaft gepocht. Was ist daran falsch?