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Unnötiges Testen 2: Überlastete Gesundheitsämter

Dass es wichtig ist, Sprachdefizite bei kleinen Kindern möglichst früh zu erkennen und abzubauen, habe ich schon in meinem ersten Blogeintrag zu diesem Thema gesagt. Nun entnehme ich den Stuttgarter Nachrichten vom 22.07.09, dass es große Probleme bei den Gesundheitsämtern gibt, die gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen und Tests der Vierjährigen fristgerecht durchzuführen. Sie haben einfach zu wenig Personal und damit zu wenig Zeit für die Bewältigung dieser so wichtigen Aufgabe. Dass es Terminschwierigkeiten gibt, bestätigen auch Kindergärtnerinnen des Kreises Böblingen. Auch dem dortigen Gesundheitsamt fehlt es offenbar an kundigen Mitarbeitern.

Da fragt man sich als Bürger schon, wer diesen Schlamassel zu verantworten hat. Wurde (im Sozialministerium) vor der Verabschiedung der Regelung keine Machbarkeitsstudien durchgeführt? Hatte man keine Zahlen und Daten zur Berechnung der erforderlichen Arbeitszeit? Wurde wieder einmal „schöngerechnet“, damit ein politischer Erfolg stattfinden konnte. Oder trödeln die Mitarbeiter der Gesundheitsämter? Sind sie zu wenig geschult in der neuen Aufgabe?

Die Leidtragenden sind wieder einmal die Kinder, die zu spät oder unzulänglich getestet werden und denen dann keine zureichende Förderung mehr zuteil werden kann.

Wäre es nicht sinnvoll, fürs Erste nur jene zu testen, bei denen die Mitarbeiterinnen der Kitas die Notwendigkeit sehen? Kinder, die sprachlich positiv in Erscheinung treten, könnte man von der Testerei ausnehmen.